Alfa Romeo hat seit der Sommerpause den Anschluss an das Formel-1-Mittelfeld verloren - zumindest auf dem Papier. In der Gesamtwertung rangiert das Team um Kimi Räikkönen um Antonio Giovinazzi nur noch auf der achten Position, Toro Rosso und Racing Point drohen nach starken Punkteresultaten zu entwischen.

Räikkönen bezeichnete seine Saison seit der Sommerpause nach dem Rennen in Russland als Albtraum. Doch Teamchef Frederic Vasseur gibt sich vor dem Grand Prix von Japan kämpferisch, in den letzten sechs Saisonrennen noch einmal in den Kampf um Platz fünf der Konstrukteurswertung eingreifen zu können. "Wir reisen mit der Entschlossenheit und der Motivation nach Japan, umgehend in die Punkteränge zurückzukehren", kündigt der Franzose an.

33 Zähler fehlen Alfa Romeo aktuell auf Position fünf in der Gesamtwertung. Die hat nach wie vor Renault inne. Toro Rosso ist mit 20 Punkten im Vorteil, Racing Point mit 17. Nach dem Rennen in Ungarn lag Alfa Romeo zur Saisonhalbzeit gerade einmal elf Punkte hinter Platz fünf. In den vier Rennen seitdem schrieb Räikkönen vier Nullrunden, Giovinazzi fuhr drei Punkte ein.

Doch die kleinen Erfolge des italienischen Rookies sind es, an die sich Vasseur klammert. "Wir dürfen nicht vergessen, dass wir in zwei der letzten drei Rennen Punkte geholt haben. Mit beiden Autos in die Punkte zu fahren ist also ein realistisches Ziel", beteuert er. "Aber wir haben natürlich das Gefühl, dass wir in den letzten Rennen mehr hätten herausholen können."

Räikkönen im Tief: Seit Sommerpause ohne Punkte

Das gilt vor allem für Räikkönen. In Spa war der Iceman nach dem Zeittraining klar auf Kurs für ein weiteres starkes Punkteresultat, doch eine Kollision mit Max Verstappen in Turn 1 nahm ihm alle Chancen. In Monza wiederum verbaute er sich mit Fahrfehlern selbst den Weg in die Punkte.

"Die letzten vier Rennen waren für mich und das Team enttäuschend, aber wir sollten nicht vergessen, dass wir in Belgien und Italien stark aussahen, trotz den Problemen die mich an Punkten gehindert haben", so der 39-Jährige. "Der Schlüssel ist, wieder zu der Form zurückzukehren, die wir unmittelbar nach der Sommerpause hatten."

Der Weltmeister von 2007 stürzte wie sein Team in der Gesamtwertung ab. Nach Ungarn noch Achter, rangiert Räikkönen mittlerweile nur noch an der 14. Stelle. Das Gefühl, dass Alfa und er abgehängt wurde, hat er aber nicht: "Die Lücke zu unseren Rivalen im Mittelfeld ist nicht so groß."

Sauber baut auf Suzuka, Giovinazzi selbstbewusst

Der Sieger des Japan GP 2005 hofft darauf, in Suzuka die Wende einzuleiten. "Hoffentlich hilft eine Rennstrecke wie Suzuka uns, das Maximum aus dem Auto zu holen", sagt er. Vor zwölf Monaten war der Kurs in Fernost für Alfa Romeo Sauber nicht das beste Pflaster. Charles Leclerc wurde im Qualifying zwar Elfter, doch im Rennen gab es keine Punkte.

"Suzuka ist ganz anders als Singapur oder Sochi", merkt Vasseur an. "Hoffentlich passt es dem C38 besser und wir stoßen im Mittelfeld wieder an die Spitze vor. Es braucht nur marginale Fortschritte, um in dieser Phase der Saison von P12 auf P7 nach vorne zu kommen."

Für Antonio Giovinazzi bedeutet die Achterbahn von Suzuka abermals Neuland. Nachdem er sich aber auch auf dem für ihn neuen Marina Bay Street Circuit in Singapur zurechtfand, ist er optimistisch: "Ich hatte vor Russland ein paar gute Rennen und ich weiß, dass ich in Japan auch wieder auf diesem Level sein kann."