Black, Black Sea. So überschreibt Alfa Romeo Racing seine Presseaussendung zum Russland GP 2019 der Formel 1. Es ist die erste Presseaussendung aller zehn Teams, die nach dem Grand Prix in Sotschi in unser Postfach flattert. Offenbar will die Sauber-Truppe aus Hinwil diesen Sonntag so schnell wie möglich zu den Akten legten.

Kein Wunder: Erneut geht für Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi jede Menge daneben. Nach kümmerlichen drei Punkten aus den vorherigen drei Rennen nimmt das Duo aus Sotschi dieses Mal sogar nicht einen WM-Zähler mit. Räikkönen würde Dreizehnter, Giovinazzi landete als Letzter aller Klassierten gar nur auf P15.

Alfa-Teamchef hadert: Schon wieder die verflixte erste Runde

Seinen Lauf genommen hatte das Übel bereits mit einem durchwachsenen Qualifying. Im Rennen dauerte es dann nur wenige Kurven bis gleich zwei weitere Sargnägel folgten. Räikkönen legte einen Frühstart hin, kassierte eine Durchfahrtsstrafe samt zwei Strafpunkten. Giovinazzi kollidierte in Kurve vier mit Daniel Ricciardo und Romain Grosjean, beschädigte seinen C38.

"Leider ein weiteres Rennen, dass durch die erste Runde beeinträchtigt wurde", klagt Teamchef Frederic Vasseur. "Antonio hatte einen guten Start und schien ein paar Plätze zu gewinnen, aber dann wurde er zwischen Grosjean und Ricciardo eingequetscht. Er konnte nichts tun, um die Berührung zu verhindert. Traurigerweise hat das das Auto beschädigt."

Räikkönen gesteht Fehler und kritisiert Alfa-Speed

Und Räikkönen? "Bei Kimi bedeutete die Strafe für den irregulären Start, dass es eine gewaltige Aufgabe war, vom Ende zurück in die Punkte zu kommen." Der Finne selbst redete nicht lang um den heißen Brei herum. Aber extrem kurz angebunden, voller Frust. "Das war natürlich mein Fehler", so der Räikkönen über seinen Patzer in der Startbox. Eine Nachfrage von Motorsport-Magazin.com, was genau schiefgegangen sei, ließ der Finne unkommentiert.

Katerstimmung bei Alfa Romeo, Foto: LAT Images
Katerstimmung bei Alfa Romeo, Foto: LAT Images

Nach Abdienen der Durchfahrtsstrafe sei das Rennen dann hoffnungslos verloren gewesen. Einmal mehr aber auch die Pace des Boliden nicht gestimmt, so Räikkönen,. "Selbst am Ende als wir dank der Safety Cars wieder ins Rennen gekommen sind und uns zurückrunden konnten, hatten wir leider einfach nicht den Speed", hadert der Finne. "Wir waren da nur mit den Toro Rosso zusammen, einen konnte ich überholen, aber im Grunde nur, weil sie da gegeneinander gekämpft haben und einer weit ging."

Stimmung bei Alfa Romeo schwärzer als das Schwarze Meer

Nach dem neuerlichen Rückschlag will Räikkönen nun Antworten. "Wir müssen es verstehen. Die letzten vier Rennen waren Albträume. Wir müssen herausfinden, was da falsch läuft, dann aufräumen und die Dinge verstehen. Nur in Spa hatten wir tatsächlich den Speed. Alles andere war mehr oder weniger nur Kämpfen um Speed", poltert der Iceman nach einem unschönen 307. Formel-1-Rennen.

Das sieht sein Chef nicht anders. "Es waren ein paar harte Rennen. Wir müssen uns also wieder finden und unseren Groove für die letzten Rennen der Saison zurückerlangen", sagt Vasseur. Die Stimmung sei ziemlich düster, heißt es weiter im PR: "Das Meer ist hier heute Abend nicht die schwärzeste Sache …"

Antonio Giovinazzi gesandwicht

Dem schließt sich auch Giovinazzi an. "Das war defintiv nicht das Rennen, das ich mir erhofft hatte. Aber es ist wie es ist", hadert der Italiener. "Ich bin in der ersten Runde zwischen Ricciardo und Grosjean stecken geblieben. Ich weiß nicht, ob Daniel wusste, dass ich außen noch Grosjean hatte. Aber ich endete in einem Sandwich. Ich habe noch versucht zu lupfen und die Berührung zu verhindern, aber es war nicht genug und wir haben uns berührt. Es war ein ziemlich harter Schlag, das Auto fühlte sich danach nicht mehr richtig an", schildert der F1-Rookie seinen bitteren Rennsonntag.