Die Überraschung im Formel-1-Fahrerlager von Spa hielt sich in Grenzen, doch nun ist es offiziell: Esteban Ocon fährt ab der Saison 2020 für Renault. Nachdem Mercedes Valtteri Bottas' Vertragsverlängerung für eine weitere Saison bekanntgegeben hatte, war es nur eine Frage der Zeit, bis Renault nachzog.

Ocon schielte eigentlich auf das Mercedes-Cockpit, wartete eine Saison als Test- und Ersatzfahrer auf den Silberpfeil. Doch weil durch die erneute Vertragsverlängerung von Bottas wieder kein Platz frei wird, muss der Franzose weiterziehen.

Ocon freut sich auf Renault-Platz

"Ich bin sehr stolz, ein Renault-Fahrer zu werden", freut sich Ocon. "Ich bin in Enstone aufgewachsen, habe dort 2010 mit Lotus begonnen, dann mit Lotus weitergemacht. Also hänge ich sehr am Team und an allen, die dort arbeiten. Sie sind es, die mir auf diesem Level des Motorsportes die Türen geöffnet haben."

Eigentlich hätte Ocon schon 2019 für eine Saison bei Renault geparkt werden sollen, allerdings ließ Teamchef Cyril Abiteboul einen fast schon unterschriebenen Vertrag platzen, weil sich Daniel Ricciardo überraschend dazu entschied, von Red Bull zu Renault zu wechseln.

"In seiner Formel-1-Karriere hat Esteban die Höhen und Tiefen des Sportes erlebt, und es voll und ganz verstanden, jede Chance zu nutzen", sagt Teamchef Cyril Abiteboul. "Er hat gezeigt, dass er Punkte holen kann, dass er auf und abseits der Strecke sehr professionell ist, und seine jüngsten Erfahrungen als Ersatzfahrer bei den aktuellen Weltmeistern wird für unser Team sehr wertvoll sein."

Sein neuer Vertrag mit Renault umfasst, so heißt es in der offiziellen Aussendung, zwei Jahre. Für ihn ist es auch eine Rückkehr - 2016 war er dort Ersatzfahrer. Ob die Renault-Partnerschaft das endgültige Ende von Ocons Mercedes-Beziehung darstellt, wird allerdings nicht bestätigt.

Renault-Karriere für Nico Hülkenberg vorbei

Für Nico Hülkenberg sind das schlechte Nachrichten. Während Daniel Ricciardo in der ersten Saison seines dreijährigen Kontrakts unterwegs ist, befindet sich der Deutsche im letzten Jahr seines Dreijahresvertrags. Hülkenberg sitzt somit vorerst auf der Straße.

"Ich würde gerne Nico für seine großartige Beteiligung an unserem Fortschritt danken", kommt es von Abiteboul. "Als er sich entschloss, bei uns anzuheuern, war das Team auf Platz neun. Er hat uns in dem Jahr auf Platz vier gebraccht, und war Siebter in der Fahrer-WM. Das kommende Ende seines Vertrages hat diese Entscheidung schwierig für uns gemacht, weil Nico eine Säule dieses Fortschritts war."

Allerdings befindet sich Hülkenberg, der 168 Starts in der Formel 1 auf dem Konto hat, bei Haas in der Pole Position. Dort verfügt nur Kevin Magnussen über einen Kontrakt für 2020, Romain Grosjean muss um seinen Job zittern. Teamchef Günther Steiner bestätigte in Spa, dass Hülkenberg ein Kandidat für Haas ist.