Große Verwirrung am Donnerstag vor dem Belgien GP der Formel 1 in Spa rund um Alfa Romeo. Hintergrund: Das IndyCar-Team Arrow Schmidt Peterson teilte mit, Marcus Ericsson werde an diesem Wochenende in Portland wegen einer Anfrage des F1-Teams Alfa Romeo Racing durch Conor Daly ersetzt.

Damit stand sofort die Frage im Raum: Wofür braucht Alfa Romeo so dringend den Schweden, seit seinem Aus in Hinwil mit Ende 2018 offizieller Ersatzfahrer des Teams? Im Grunde gibt es dafür nur einen Grund: Einer der Stammfahrer musste sich verletzt haben.

Alfa braucht Ersatzfahrer: Ericsson sagt IndyCar-Rennen ab

In der am Donnerstagmorgen um 08:32 Uhr versendeten Pressemitteilung des Teams zur Vorschau auf Belgien ließen sich allerdings keinerlei Indizen dazu finden. Erst Stunden und viele spekulative Berichte später war offiziell: Kimi Räikkönen hat sich in der Sommerpause einen Muskel gezerrt. Das teilte Alfa via Twitter mit.

Formel 1 2019: 5 Brennpunkte vor dem Belgien GP: (10:11 Min.)

Am Freitag soll der Finne jedoch zunächst regulär mit seinem Trainingsprogramm beginnen. Unmittelbar nach der Alfa-Mitteilung äußerte sich daraufhin Räikkönen selbst. Konkret gehe es um sein linkes Bein. "Besser Bremse als Gas", scherzt er. Wie groß die Beeinträchtigung sei, könne er allerdings noch nicht sagen. "Abwarten und den Muskel kühlen", sagt Räikkönen nur knapp.

Kimi Räikkönen erklärt: Muskelzerrung im linken Bein

Zu hundert Prozent sicher, dass es reichen wird, sei er allerdings nicht. "Für mich sollte es okay sein, aber du weißt nie. Das finde ich erst morgen heraus. Ihr könnt euch da jede Zahl aussuchen", scherzt der Iceman. "Es wird aber schon besser", versichert er. "Schauen wir einfach wie es läuft." Eine 'große Geschichte' sei das Ganze ganz sicher nicht.

Doch wie kam es überhaupt zu der Verletzung? "Sport", erklärt Räikkönen. "Verletzungen. Ich werde alt!" Also keine Kimi-Eskapade, wie manch einer vielleicht schon spekuliert haben mag. Das weiß auch Räikkönen: "Aber ich habe immer gesagt: Sport ist gefährlicher als die Trinkerei. Da bekommst du nur einen Hangover!"

Kann Kimi starten? Iceman optimistisch, aber nicht sicher

Die Einberufung Ericssons - am Donnerstag bereits im Paddock gesichtet - sei jedenfalls kein schlechtes Zeichen. "Wir müssen einfach einen Back-up-Plan haben, dafür haben wir den dritten Fahrer ja", erklärt Räikkönen. Also nur für den aus Räikkönens Sicht unwahrscheinlichen Fall, dass es doch nicht reichen wird. "Es sollte schon passen. Wenn ich nicht davon ausgehen würde, dann würde ich es nicht einmal versuchen."

Marcus Ericsson im Fahrerlager von Spa, Foto: LAT Images
Marcus Ericsson im Fahrerlager von Spa, Foto: LAT Images

Ein verletzungsbedingter Ausfall würde für den Finnen zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt kommen. Immerhin handelt es sich bei Spa-Francorchamps um die erklärte Lieblingstrecke Räikkönen. Der 'King of Spa', so einst Ferrari, ist mit vier Siegen in den Ardennen der erfolgreichste aktive F1-Pilot in den Ardennen.

Formel-1-Lazearett: Auch Lando Norris angeschlagen

Übrigens: Als einziger lädierter Pilot kam Kimi Räikkönen nicht zurück aus der Sommerpause. Auch McLarens Lando Norris ist nicht hundertprozentig fit. Der Brite zog sich eine Sehnenentzündung zu, ebenfalls am linken Fuß. Auch hier soll ein Einsatz allerdings nicht gefährdet sein. Allerdings tragt Norris einen speziell stützenden Schuh, wie er zuletzt in einem Livestream seiner Simracing-Aktivitäten berichtete.