Für den langjährigen Teambesitzer Eddie Jordan, der seinen Rennstall am Beginn des Jahres schweren Herzens an den Russen Alex Shnaider verkaufen musste, hat die Farce beim Grand Prix der USA nur eines gezeigt - den großen Einfluss der Automobilhersteller auf den heutigen Formel 1-Sport.

Jordan erklärte gegenüber dem F1 Racing-Magazin: "Früher wären die Teambosse einfach zu Bernie Ecclestone gegangen und hätten gesagt: 'Die Reifenfirma hat es vermasselt. Wir können nicht fahren, aber wir müssen fahren. Kümmere dich darum'."

Jordan fügte hinzu: "Es galt das Übereinkommen, dass die Teams an die Lösung von Ecclestone gebunden waren. Dann wäre Bernie zu FIA-Präsident Max Mosley gegangen und gemeinsam hätten sie einen Weg gefunden. Und Bernie hätte dann gesagt: 'Okay, ihr könnt fahren'. Bernie hatte früher großen Einfluss und hatte die Kontrolle über das Geschehen - doch leider, mit den Herstellern in der Formel 1, scheint das nicht mehr der Fall zu sein."

Die Teamchefs bezeichnete EJ als "impotent", weil die Serie nun "von Männern gesteuert wird, die hinter ihren Schreibtischen sitzen, weit entfernt von der Rennstrecke". Und: "Max Mosley scheint sich mit den Herstellern zerstritten zu haben und mit ihrem ständigen Hang zum Geldverschwenden auf Kriegsfuß zu stehen - und er ist nicht Willens, einen Kompromiss zu finden."

Für Eddie Jordan sieht eine Lösung so einfach aus, wie es seiner Meinung nach früher war: "Die Teams müssen sich darauf einigen, sich an die Regeln zu halten. Max muss mit den Teams wieder eine gemeinsame Basis finden. Und Bernie muss den Entertainment-Faktor sicherstellen."