Daniel Ricciardo wurde beim Formel-1-Rennen in Mexiko zum tragischen Held. Den Sieg hätte er Red-Bull-Teamkollege Max Verstappen zwar eher nicht streitig machen können, doch nach der Sensations-Pole war er im Rennen auch dem vielleicht letzten Podest vor Traumkulisse in Mexico City ganz nahe. Der nächste Defekt verhagelte einem frustrierten Ricciardo den nächsten Sonntag.

"Dieses Auto... Ich lass' es Gasly fahren, ich bin fertig damit", hat Ricciardo mal wieder die Schnauze gestrichen voll. Nachdem er die Pole schon auf den ersten Metern an Hamilton und Verstappen verloren hatte, lag er zehn Runden vor Schluss als Zweiter auf Podestkurs. Mitten im Kampf gegen Sebastian Vettel gab die Power Unit in seinem Heck abermals Rauchzeichen von sich. Wenige Meter später war sein Rennen vorbei.

"Ich sah eine Fehlermeldung auf meinem Dashboard, ich schätze es war eine Art Hydraulikfehler", erklärt Ricciardo den Defekt. Er kann sein Pech nicht fassen: "Hilflos. Ich denke, das ist das beste Wort." Seine Pole Position hatte ihm am Samstag nach Wochen der Fehlschläge endlich wieder das für den Honey Badger typische breite Grinsen ins Gesicht gezaubert. Die darauffolgende Pleite schmerzte daraufhin umso mehr.

Ricciardo ringt um Fassung: Es bricht mir das Herz, will nicht mehr kommen

"Ich glaube nicht einmal, dass frustriert noch das richtige Wort ist. Es ist scheiße und ich bin an einem Punkt, wo ich mir denke, warum ich am Sonntag überhaupt noch kommen soll. Ich sehe auch keinen Sinn darin, die nächsten zwei Rennen noch zu kommen", sagt der 29-Jährige, der vier der letzten sieben Rennen nicht beendete. "Ich hatte jetzt aus unterschiedlichen Gründen schon so lange kein sauberes Wochenende mehr und es bricht mir das Herz."

"Ich bin nicht abergläubisch oder glaube an solchen Scheiß, aber dieses Auto ist verflucht", ist Ricciardo mit seinem Latein völlig am Ende. Allein der schlechte Start ging schon nicht in seinen Kopf: "Die Starts die wir getestet haben waren das ganze Wochenende über gut. Und beim Rennstart ist dann auf einmal alles vorbei. Mit diesem Auto passieren Dinge, für die ich kein Erklärung habe."

Ricciardo und Red Bull kämpfen weiter: Es soll nicht so zu Ende gehen

Die letzten zwei Rennen in Brasilien und Abu Dhabi wird Ricciardo natürlich noch planmäßig für Red Bull auflaufen. An seinen Zielen, sich doch noch mit einem letzten guten Resultat vom Team zu verabschieden, hat sich nichts geändert. "Ich will nicht, dass es so zu Ende geht. Ich bin ein sehr positiver Typ und ich werde morgen wahrscheinlich immer noch mit irgendeiner Art Optimismus aufstehen", verspricht er.

Bei Teamchef Christian Horner sorgte der neuerliche Ricciardo-Defekt für das weinende Auge neben dem lachenden für den Sieg Verstappens. "Es ist für das Team unheimlich enttäuschend, nicht beide Piloten dort oben auf dem Podest gehabt zu haben", so der Brite. "Wir können uns bei Daniel nur entschuldigen."

Er verspricht, dass Red Bull weiter unermüdlich für einen versöhnlichen Abschluss er Zeit mit Ricciardo arbeiten wird: "Wir werden so hart kämpfen wie wir können, damit wir in den letzten beiden Saisonrennen für ihn ein positives Resultat sicherstellen können."