Bei Renault wird nach dem Ungarn-Qualifying gefeiert. Bei wechselhaft-nassem Wetter schaffte es Carlos Sainz nämlich tatsächlich in die Top fünf, und bezwang dabei sogar die eigentlich viel stärker eingeschätzte Konkurrenz von Red Bull. Während Sainz Platz fünf erreichte und zeitweise sogar auf Platz drei lag, konnte Max Verstappen im besten Red Bull nur Platz sieben holen.

Auf der anderen Seite der Renault-Garage ist die Stimmung nicht so gut. Beim einsetzenden Regen machte sich auch Nico Hülkenberg Hoffnungen auf ein Top-Resultat, aber nach einem Fehler mit der Tankanlage blieb Hülkenberg schließlich in Q2 hängen, wird nur von Platz 13 ins Rennen gehen.

Sainz: Renault-Ergebnis sogar für Regen überraschend

Der fünfte Platz von Carlos Sainz war im Qualifying für Renault doch eine Überraschung. Sainz ging schon optimistisch in das nasse Qualifying, aber so etwaas? "Ich war nicht besonders besorgt, aber die Red Bulls zu schlagen, das habe ich auch nicht erwartet", meint Sainz. "Und auch nicht, dass wir um Platz drei kämpfen konnten, als alle bei gleichen Bedingungen auf Regenreifen waren."

Damit bezieht sich Sainz auf den Mittelteil des letzten Qualifying-Segments. Da ließ er kurz aufhorchen, holte sich ein paar Minuten vor Schluss kurz den dritten Platz. Allerdings bezahlte er den Preis dafür, denn alle anderen holten sich zu diesem Zeitpunkt neue Regenreifen. Auf leicht auftrocknender Strecke konnte Sainz, der als einziger auf der Strecke blieb, dann nicht mehr mit Mercedes und Ferrari mithalten.

Sainz mit alternativer Reifen-Strategie: Gut oder schlecht?

"Als sich alle neue Reifen geholt haben, war ich auf einer so guten Runde, dass ich nicht an die Box kommen wollte", erklärt Sainz. Er entschloss sich, die Renault-Box zu überstimmen und die Runde fertigzufahren. Danach versuchte er mit dem gleichen Reifen noch einmal schnelle Runden, aber die neuen Reifen der Konkurrenz waren zu gut.

"Ich habe dann versucht, den Reifen abzukühlen, wieder zum Arbeiten zu bringen und noch eine Runde zu fahren", so Sainz. "Leider hat er nicht gehalten. Wer weiß, was mit einem neueren Reifen am Ende auf leicht trocknender Strecke passiert wäre." Trotzdem, der kurzfristige dritte Platz war es wert: "Daran werde ich mich erinnern."

Hülkenberg: Tankanlage beendet Ungarn-Qualifying vorzeitig

Nico Hülkenberg rechnete sich im Regen wie auch Carlos Sainz gute Chancen auf einen Startplatz ganz vorne aus. Stattdessen muss er aber nun von Platz 13 losfahren. Er flog im Q2 raus, nachdem er etwas lange an der Box gestanden war und sich die Bedingungen auf der Strecke währenddessen immer weiter verschlechterten. Am Ende waren schnellere Rundenzeiten für ihn daher nicht mehr möglich.

"Es gab ein technisches Problem mit der Tankanlage", erklärt Hülkenberg frustriert nach dem Qualifying. "Zwischen Q1 und Q2 haben wir mehr Sprit einprogrammiert, um im Regen mehr Runden zu fahren. Dabei hat etwas nicht funktioniert, der wurde dann nicht eingefüllt." Bitter für Hülkenberg, der sonst als Regen-Spezialist gilt und im Q1 gut dabei war: "So ist uns heute eine große Gelegenheit entgangen."

Sainz, Renault: Kaum Hoffnung gegen Red Bull, trotzdem kämpfen

Für den Renn-Sonntag wird in Ungarn aber kein Regen mehr erwartet. Trotzdem befindet sich Renault in einer sehr guten Ausgangsposition. Am Freitag war man neben Haas das schnellste Mittelfeld-Team, und im Qualifying konnte Haas nur die Plätze neun und zehn belegen.

Für das Mittelfeld also eine gute Ausgangsposition, aber Sainz bezweifelt, dass er auch die Red Bulls hinter sich halten kann. "Ich werde kämpfen", stellt er klar. "Es ist eine Strecke wie Monaco, da ist es möglich. Du kannst versuchen, Autos hinter dir zu halten. Ich glaube, letztendlich wird Red Bull vorbeifahren, aber ich werde diesmal kämpfen."