Nur sieben Tage nach dem ereignisreichen Kanada GP ging die F1-Saison 2005 auf dem legendären Indianapolis Motor Speedway in ihre neunte Runde. Und diese begann ganz zur Freude der vielen kolumbianischen Fans mit einer Bestzeit ihres Lieblings.

Der Rundengeiz. Auch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten hielten sich die Mittel gegen den Rundengeiz in Grenzen. Entsprechend vielen in der ersten halben Stunde wie üblich nur die Testfahrer auf der Strecke auf.

Die Zwischenfälle. Bereits nach gut zehn Minuten erwischte es den McLaren-Freitagstester Pedro de la Rosa als ersten Fahrer des Wochenendes: Der Spanier rollte in seinem Silberpfeil ohne erkennbaren Grund auf der Strecke aus und löste eine erste Gelbphase aus. Zur Sessionmitte gab es dann eine Gelbphase der anderen Art: Narain Karthikeyan fuhr gleich zweimal mit seinem gelben Jordan durch die Wiese. Ins Kiesbett verschlug es hingegen zehn Minuten vor Schluss den MP4-20 von Kimi Räikkönen. Sowohl durchs Kiesbett als auch die Wiese rodelte zum Abschluss des Trainings dann Jacques Villeneuve in seinem Sauber.

Die Motoren. Aufgrund der vielen Ausfälle in Montreal, finden sich heute auch viele neue Aggregate in den Boliden wieder. Tournusgemäß treten die beiden Ferrari, die zwei Renault, die beiden Williams, Juan Pablo Montoya, die zwei Red Bull, Jarno Trulli, die beiden Jordan sowie Patrick Friesacher mit einem neuen Triebwerk an. In der ersten Session hielten die Zehnzylinder alle ohne Probleme durch.

Die Reifen. Während die Reifenhersteller in Montreal noch mit einem komplett neuen Asphaltbelag zu kämpfen hatten, trafen sie im Nudeltopf von Indianapolis nur auf einige ausgebesserte Streckenbereiche. Erste Aussagen über die Konkurrenzfähigkeit der Pneus, lassen sich wie üblich nach der ersten Session noch nicht treffen.

Die Platzierungen. Mit nur 0,58 Sekunden Vorsprung platzierte sich Juan Pablo Montoya in seinem Silberpfeil vor Toyota-Tester Ricardo Zonta. Gute sechs Zehntel dahinter reihte sich der beste Titelanwärter Fernando Alonso auf dem dritten Rang ein. Bester Deutscher wurde hingegen Nick Heidfeld in seinem BMW-Williams Boliden auf Rang vier. Noch vor McLaren-Tester Pedro de la Rosa, der aufgrund seines technischen Problems nur eine Runde drehen konnte, reihte sich Jenson Button auf Platz sechs ein. Dahinter komplettierten Sato, Fisichella, Webber und Michael Schumacher die Top10.

Die Analyse. Auch wenn Vorhersagen nach dem ersten Freien Training schwierig sind, darf in Indianapolis das übliche Kräfteverhältnis erwartet werden. McLaren und Renault hinterließen von den stärksten Eindruck, wobei auch Williams und British American Racing wieder gut mit dabei zu sein scheinen. Bei Toyota muss hingegen erst abgewartet werden, ob auch die beiden Stammfahrer die Zeiten von Zonta mitgehen können. Ferrari reihte sich derweil auf dem zuletzt angestammten Mittelfeldrang ein.