Für zwanzig Minuten wurde das zweite Freie Training im Nudeltopf von Indianapolis unterbrochen, nachdem Ralf Schumacher als zweiter Toyota-Pilot innerhalb weniger Minuten einen Reifenschaden erlebte und mit seinem Boliden hart in die Mauer einschlug. Bis auf einen "kleinen" Splitter im Auge, blieb der Deutsche jedoch unverletzt.

Der Rundengeiz. Nachdem Pedro de la Rosa beinahe die komplette erste Trainingssession wegen eines Defekts verpasste, spulte er in der zweiten Trainingsstunde eine Runde nach der anderen ab. Und auch ansonsten präsentierten sich die Teams in Session 2 spendierfreudig: Von Beginn an wurden etliche Umläufe abgespult.

Die Zwischenfälle. Bereits nach drei Minuten sah das zweite Freie Training seine erste Gelbphase, als am Toyota von Ricardo Zonta der linke Hinterreifen platzte und sich der Brasilianer in Folge dessen ins Kiesbett drehte. Den nächsten Dreher fabrizierte Felipe Massa, der seinen Sauber aber wieder zurück an die mehr als nur geräumigen Boxen bringen konnte. Viel schlechter erging es hingegen Ralf Schumacher, der nach dreizehn Minuten eine Trainingsunterbrechung heraufbeschwor, als er mit seinem Toyota an beinahe der gleichen Stelle wie im letztjährigen GP in die Mauer knallte und das Fahrzeug stark beschädigte. Die Ursache für Ralfs heftigen Crash war wie bei Zonta ein Reifenschaden. Den nächsten High-Speed-Dreher legte nach der Säuberungspause David Coulthard am Ende der Zielgeraden auf den Asphalt. Für den Schotten blieb dies allerdings ohne Folgen.

Die Motoren. Während die meisten Motoren keine Probleme bereiteten, dürfte bei Toyota die Angst vorherrschen, dass Ralfs Motor nach seinem Unfall nicht mehr funktionstüchtig sein könnte.

Die Reifen. Mit Ricardo Zontas Reifenschaden begann das 2. Training aus Sicht von Michelin nicht gerade gut. Und nur wenige Minuten später wurde es alles andere als besser: Denn dann zerplatzte der zweite Michelin-Hinterreifen eines TF105. Da bei beiden Toyota-Boliden der gleiche Schaden auftrat, empfahl Michelin seinen Teams den Hinterreifendruck zu erhöhen.

Die Platzierungen. An der Spitze der Zeitenliste reihte sich das silberne Stammfahrerduo Montoya vor Räikkönen ein. Die Folgeplätze belegten überraschend die zweife Ferrari-Fahrer, ebenfallls in umgekehrter Reihenfolge zu ihren Startnummern, vor Nick Heidfeld und David Coulthard. Die Top10 komplettierten Lokalmatador Scott Speed, der den starken Auftritt der roten Bullen bestätigte, Fernando Alonso und Jarno Trulli.

Die Analyse. Wie gewohnt demonstrierte McLaren Mercedes am Freitag seinen Speed und seine Konkurrenzfähigkeit, wobei Juan Pablo Montoya bei seinem "Heim-GP" etwas besser als sein finnischer Teamkollege und Titelkandidat abschnitt. Überraschend gut und wohl auch leicht präsentierten sich dahinter die beiden Ferrari-Fahrer. Renault blieb hingegen - man ist fast geneigt zu sagen "wie an jedem normalen Freitag" - im Mittelfeld zurück und konzentrierte sich wie üblich rein auf die Abstimmungsarbeiten. Nicht so gut wie noch in Kanada und der ersten Session zeigte sich auch British American Racing, die sogar noch hinter Renault landeten.