Sieben Jahre lang hatte sich Robert Kubica nicht an einem Rennwochenende der Formel 1 blicken lassen. In Monza kehrte der Pole erstmals seit Abu Dhabi 2010 zurück ins Fahrerlager der Königsklasse. Am Freitag wurde Kubica gesichtet. Um Freunde zu treffen, hieß es. Steckt mehr dahinter? Schließlich bereitet er sich nach seinem Ungarn-Test für Renault weiter auf eine Rückkehr vor.

"Das Ergebnis der Testfahrten war viel positiver als jeder erwartet hatte, auch im F1-Fahrerlager", sagte Kubicas Manager Alessandro Alunni Bravi zu Autosport. "Es besteht Interesse an ihm, in und außerhalb der F1." Bislang stand ausschließlich ein Comeback bei Renault als Nachfolger des glücklosen Jolyon Palmer im Raum. Könnte Kubica 2018 auch bei einem anderen Rennstall unterkommen?

Keine Zweifel bei Kubica

Bei den offiziellen Testfahrten auf dem Hungaroring wusste Kubica durchaus zu beeindrucken. Mehr als 140 Runden legte er im aktuellen Renault-Boliden zurück. Nach seinem schweren Rallye-Unfall Anfang 2011 hatte es viele Fragezeichen gegeben, ob er noch einmal in der Lage sein würde, ein F1-Auto zu bewegen. Bravi: "Nach dem Test hat Robert keine Zweifel mehr, dass er ein F1-Auto ohne Einschränkungen fahren kann."

Renault hatte sich zuletzt bedeckt gehalten und argumentiert, dass der Test nicht alle Antworten auf offene Fragen geliefert habe. Das Problem bei Kubica bleibt das Restrisiko. Ein einziger Test kann nur vage darüber Auskunft geben, ob es wirklich für eine Vollzeit-Rückkehr für eine volle Saison ausreicht. Und Testmöglichkeiten sind in der Formel 1 seit einigen Jahren ein seltenes Gut.

Wie geht es weiter?

Unklar, wie es nun weitergeht. Bis zu den letzten Testfahrten des Jahres nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi hat Kubica keine weitere Möglichkeit, ein aktuelles Formel-1-Auto zu testen. "Der nächste Schritt ist noch unbekannt", sagte Bravi. "Wir schauen uns um und versuchen zu verstehen, was das Beste für ihn ist. Wir haben keine Eile, denn bis Ende des Jahres gibt es keine Testfahrten mehr. Wir arbeiten immer weiter an seiner Zukunft, aber dazu lässt sich derzeit nichts sagen."

Fest steht, dass Kubica in die höchsten Klassen des Motorsports zurückkehren möchte. Die Formel 1 dürfte Priorität haben. Klappt das nicht, wäre die Langstrecken-Weltmeisterschaft eine Alternative. Kubica hat einen LMP1 von byKolles bereits getestet und hätte eigentlich dieses Jahr die 24 Stunden von Le Mans fahren sollen. Der Deal kam jedoch nicht zustande.