Völlig unbeeindruckt von den Geschehnissen in Monaco, wo ihm in den Augen vieler von Ferrari der Sieg gestohlen wurde, erzielte Kimi Räikkönen am Freitag in Montreal die Bestzeit. Der Finne blieb dabei knapp sieben Zehntel über dem absoluten Streckenrekord auf dem Circuit Gilles Villeneuve - eine Marke, die am Samstag im Qualifying fallen könnte.

"Es ist ein Wochenende wie jedes andere", will Räikkönen nichts von fehlender Motivation wissen, ebenso wenig, wie von Spannungen zwischen ihm und seinem Teamkollegen Sebastian Vettel, der im Fürstentum gewann. "Das ist im Rennsport doch normal", winkt er ab. "Einer muss gewinnen und der andere Zweiter werden. Ich war mit dem zweiten Platz aber nicht zufrieden."

So, wie sich das Kräfteverhältnis am Freitag darstellte, sollte mit Räikkönen jedenfalls auch am Sonntag in Kanada zu rechnen sein. "Das Auto war okay. Es war ein guter Tag, aber es gibt immer Dinge zu verbessern", beschrieb der Finne gewohnt wortkarg die erste Ausfahrt in Montreal. Ist wie in Monaco die Pole Position möglich? "Das hängt davon ab, was die anderen machen. Ich habe keine Ahnung."

Räikkönen kennt jedenfalls das Erfolgsrezept, um die Konkurrenz hinter sich zu lassen: "Schneller sein als die anderen", lautet die gleichermaßen einfache wie schwierige Formel. Bisher gelang dies dem Finnen in Montreal allerdings nur einmal - 2005, als er in Diensten von McLaren seinen einzigen Kanada-Sieg feierte.

Wissenswertes über den Kanada GP (01:06 Min.)

Auch Räikkönen dreht sich

Dass auch der Iceman trotz seiner großen Routine nicht vor Fehlern gefeit ist, zeigten einige Dreher, wenngleich er mit diesen keineswegs alleine war - das halbe Feld kreiselte am Freitag wegen des fehlenden Grips von der Strecke.

"Es ist hier nicht so einfach, weil man mit geringem Downforce fährt, es dann aber die Schikanen gibt und man versucht, schnell über die Kerbs zu fahren", erklärte Räikkönen. "Das macht es sehr rutschig. Wegen der Mischung von unterschiedlichen Kurven fühlt es sich nicht so gut an wie auf anderen Strecken."