Der Große Preis von Singapur 2016 beginnt seine heiße Phase. Im 3. Freien Training sicherte sich noch einmal Nico Rosberg die Bestzeit. Doch sein Vorsprung schmolz bis auf wenige Hundertstel. Red Bull präsentierte sich am Samstagabend unter dem Flutlicht als zweite Kraft. Ferrari hatte unterdessen mit Schwierigkeiten zu kämpfen.

Die Zwischenfälle: Gleich zu Beginn des 3. Trainings überschlugen sich die Ereignisse auf dem Marina Bay Street Circuit. Zunächst verlor Pascal Wehrlein das Heck seines Autos und krachte rückwärts gegen die Streckenbegrenzung. Der Manor-Pilot schleppte sein Auto zurück an die Box, um die Strecke zu säubern, wurde die Session aber dennoch kurz unterbrochen. Wehrleins Manor-Bolide musste danach am Unterboden repariert werden. Er konnte jedoch in den letzten fünf Minuten noch einmal rausgehen.

Diese Unterbrechung nutzte ein Waran, um die Strecke zu überqueren. Max Verstappen funkte gewohnt cool an sein Team: "Da ist eine riesige Echse auf der Strecke. Kein Scherz." Sein Red Bull-Mechaniker erwiderte: "Dann warst du Angesicht zu Angesicht mit Godzilla!"

Kaum war die Session wieder aufgenommen, kamen sich Esteban Gutierrez und Felipe Nasr in die Quere. Der Brasilianer beschwerte sich nach einem misslungenen Überholmanöver im Boxenfunk darüber, dass der Haas-Pilot nicht wisse, was er tue. In gleicher Art antwortete der Mexikaner über Nasr.

Übrigens: Auch Nico Rosberg und Lewis Hamilton hatten eine Begegnung auf der Strecke, an deren Ende Hamilton sich verbremste und in den Notausgang fuhr. Das gleiche Missgeschick widerfuhr dem amtierenden Champion eine Viertelstunde vor Ende des Trainings erneut an der gleichen Stelle. Wie schon auf dem letzten Straßenkurs in Baku scheint der Brite noch nicht in Topform zu sein.

Die Platzierungen: In 1:44.352 Minuten fuhr Nico Rosberg die schnellste Zeit des 3. Trainings. Damit setzte er sich um 0,059 Sekunden gegen Max Verstappen durch, dem die Begegnung mit dem Waran keinen Schrecken eingejagt zu haben scheint. Kimi Räikkönen, Daniel Ricciardo, Sebastian Vettel und Nico Hülkenberg komplettierten die Top-6. Lewis Hamilton kam mit 1,5 Sekunden Rückstand nur auf Position acht. Der Weltmeister fiel vor allem durch Verbremser auf.

Die Analyse: Das finale Kräfteverhältnis in Singapur bleibt auch nach dem dritten Training ein kleines Mysterium. Mercedes, Red Bull und Ferrari liegen weiterhin eng zusammen, wobei Ferrari im Vergleich zum Freitag etwas zurückgefallen zu sein scheint. Vettel beklagte sich recht ratlos im Funk darüber, dass sein Auto nicht richtig liege. Immer wieder kämpfte er mit einem ausbrechenden Heck. Red Bull ist derweil zumindest mit Max Verstappen auf dem gleichen Zeitenniveau wie die Silberpfeile. Was all diese Prognosen wert sind, wird sich jedoch erst im Qualifying zeigen.