Die Übernahme der Formel 1 durch den amerikanischen Medienkonzern Liberty Media macht es möglich: Künftig soll es den Teams erlaub sein, selbst Anteile an der Königsklasse zu erwerben. Die Möglichkeit, sich in die Formel 1 einzukaufen, ruft bei den Vertretern der Rennställe durch die Bank positive Resonanz hervor.

Wolff, Horner und Kaltenborn zeigen Interesse

"Diese Idee klingt gut", meint Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. "Wenn man in der Lage ist, alle wichtigen Stakeholder mit langfristigen Visionen zu vereinen und die Teams zu Stakeholdern macht, gibt es viele Probleme, die man lösen könnte. Aber es ist eine kommerzielle und finanzielle Entscheidung und der Teufel steckt im Detail."

Ähnlich äußert sich Red-Bull-Teamchef Christian Horner. "Ich denke, das ist eine sensible Sache", so der Brite. "Ich denke, die Teams sind die entscheidenden Stakeholder in der Formel 1, ohne Teams gibt es keine Formel 1. Ich denke, es würde für die Teams Sinn machen, Minderheitsanteile zu übernehmen, und es allen Teams unter denselben Bedingungen anzubieten, würde totalen Sinn machen."

Doch nicht nur die großen Teams begrüßen die neuen Möglichkeiten, auch bei kleinen Rennställen stoßen sie auf Anklang. "Warum nicht?", meint Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn. "Wir hatten diese Diskussionen bereits. Es ist eine interessante Idee. Es kann Sinn machen, allen Teams diese Chance zu geben. Am Ende hängt es aber davon ab, was man bekommt und wie hoch der Preis ist."

Liberty Media wird größter Anteilseigner

Mit den 35,3 Prozent an der Formula One Group wird Liberty Media nach dem Abschluss der Übernahme, die in zwei Schritten erfolgt, der größte Anteilseigner der Königsklasse und erhält die Stimmrechte. CVC Capitals, das bislang 38,1 Prozent und die Stimmrechte hielt, wird dann nur noch 24,7 Prozent halten. Waddell & Reed verkleinert seinen Anteil von 20,5 auf 13,3 Prozent.

Vor Liberty Media Einstieg Nach dem zweiten Closing
Malone - 3,1 %
Maffei - 1,0 %
Liberty Media Rest - 31,2 %
Liberty Media Gesamt - 35,3 %
CVC 38,1 % 24,7 %
Waddell & Reed 20,5 % 13,3 %
LBI 12,1 % 7,8 %
Bambino Holdings 8,4 % 5,4 %
Norges 4,1 % 2,7 %
Bernie Ecclestone 3,3 % 2,1 %
Management 2,8 % 1,8 %
Übrige 10,6 % 6,9 %
Anteile ohne Liberty Media 100 % 64,7 %