Liebe motorsport-magazin.com Leserinnen und Leser,

Das Wochenende in Hockenheim ist sehr gut verlaufen und es war wiederum der beste Freitag für mich. Ich kannte das neue Stück nicht, aber ich war sofort schnell, auch im Vergleich zu meinen Teamkollegen: In der ersten Session war ich schneller als Baumgartner und in der zweiten schneller als Bruni. Am Schluss fehlte mir auch nur ein Zehntel auf Zsolt, was ganz gut war. Allerdings hat Hockenheim noch immer eine lange Gerade und auf der verlor ich durch meinen Motor drei Zehntel. Aber: Es war ein gutes Training und das Team hat das auch gesehen. Ich persönlich habe als Fahrer wieder einen Schritt gemacht und ich hoffe, dass ich auch in Ungarn wieder einen Schritt machen kann.

Nicht so gut war, dass wir ein paar Probleme mit dem Auto hatten. In der ersten Session verlor ich am Anfang 20 Minuten wegen eines Elektronikproblems, aber das haben wir dann lösen können. Zwischen den beiden Trainings haben wir meinen Motor gewechselt, weil der Motor schon ziemlich alt war und nur noch für ein Training gut war. Eigentlich war er sogar älter als normal! Für das zweite Training hatten wir dann einen Motor, der auch nur noch für die Session gedacht war. Da hatte ich dann auch Zeit verloren, weil ja der Motor gewechselt wurde und auch das Getriebe wurde gewechselt. Für den dritten Wagen haben wir halt nicht so viele Leute und müssen mit weniger Personen auskommen.

Jetzt sind drei Wochen Formel 1 Pause, aber das ist für mich wirklich nur eine F1-Pause: Nach dem Hockenheim-GP bin ich am Sonntagabend zu Hause angekommen, hatte am Montag einen Ruhetag und dann ging es schon am Dienstag nach Spa, wo ich dieses Wochenende am 24 Stundenrennen teilgenommen habe. Ich war also Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag in Spa und dann geht es auch schon nach Südafrika, wo wir mit unseren Doppelsitzern für einen guten Zweck fahren werden. Ich denke, dass wir da auch viel Spaß haben werden: Mit Alex Wurz und Eddie Irvine wird das schon lustig werden! Und die Zweisitzer machen auch Spaß zu fahren und toll ist das vor allem für die Leute, die mitfahren. Wenn ich zurückkomme, werde ich nur einen Tag zu Hause sein und muss dann schnell nach Budapest. Pause ist das nicht für mich, aber es ist nun mal so.

Die Tatsache, dass Wilux das Team verlassen hat, ist kein Problem für mich und auch für das Team ist das nicht so ein großes Problem. Okay, der Sponsor ist weg, aber dafür ist der Platz auch wieder frei! Wilux war ein großer Sponsor für das Team, aber ich weiß nicht, ob er so richtig groß war oder nicht. Die Leute von Minardi sehen darin kein Problem. Für den Hungaroring haben wir vielleicht einen ungarischen Sponsor auf den Autos und in Belgien vielleicht einen belgischen Sponsor.

Im Rahmen des 24 Stundenrennens bin ich ja durch die neue Bus Stop Schikane gefahren und ich bin auch der Meinung, dass sie geändert werden musste. Die Schikane ist jetzt gut, aber dafür nicht die Bremszone. Man kann dort nicht mehr überholen oder nur ganz, ganz schwer. Vorher war das gut – man hatte die Möglichkeit zu überholen, aber jetzt geht das nicht mehr. Das ist ein bisschen schade. Vielleicht wird es an der Stelle einige Crashs geben, da sicherlich einige Fahrer versuchen werden, zu überholen und dann ist kein Platz mehr. Es ist nicht einfach.

Was die Spitze des Feldes betrifft, so ist Schumacher einfach nicht zu schlagen! Er wird dieses Jahr auch noch Rennen gewinnen, aber hoffentlich nicht zu viele. Er ist sehr stark und beim letzten Rennen hat der Benzinlieferant noch ein neues Benzin mitgebracht, welches das Auto noch schneller macht. Es gibt immer etwas Neues und es ist dieses Jahr unmöglich was zu machen.

Auf dem Hungaroring braucht man viel Abtrieb und das fehlt uns. Dazu haben wir einen nicht so schnellen Motor. Es wird nicht einfach sein – ein bisschen wie Monaco. Von Cosworth gibt es ja keine Leistungssteigerungen. Das einzige, woran Cosworth arbeitet, ist die Laufzeit des Motors zu erhöhen. Mit dem neuesten Motor ist Gimmi in Silverstone und Hockenheim gefahren und er ist ein bisschen schneller. Das war schon eine Überraschung.

Ich glaube, dass es für den Rest des Jahres keine neuen Teile geben wird. Am Anfang haben wir ein bisschen Zeit für neue Teile, aber jetzt arbeitet das Team, welches ja nicht so groß ist, für das Auto des kommenden Jahres. Vielleicht entdecken wir einige Dinge, die wir dann auch dieses Jahr einsetzen können, aber momentan ist das nicht der Fall. Ein Problem ist ja auch das Reglement, welches noch nicht feststeht, etwa die Reifen. Wie viele Stopps werden wir nächstes Jahr machen: einen oder vier? Oder das Tankvolumen. Das ist jetzt nur eine Sache, aber es gibt so viele Dinge. Wir brauchen ein Reglement – sofort! Und nicht erst im Oktober.