Und am Ende knallte es: Sebastian Vettel überstand das 2. Training zum Großen Preis von Bahrain nicht unbeschadet. Rund zehn Minuten vor dem Ende der Session kollidierte der Ferrari-Star in Kurve 1 mit Sergio Perez. Bei dieser ungewöhnlichen Situation ging Vettels Frontflügel zu Bruch. Wegen der auf der Strecke verteilten Teile wurde das Training mit roten Flaggen unterbrochen. Zunächst schimpfte Vettel am Funk über seinen Unfallgegner von Forcia India, besann sich aber später eines Besseren.

Nach der abendlichen Session wollte er sich mit Perez treffen, um den Zwischenfall zu besprechen. "Es tut mir leid, aber da konnte ich nichts machen", sagte Vettel, kurz nachdem er aus dem Ferrari geklettert war." Offenbar hatte der vierfache Weltmeister ein Problem mit den Bremsen seines Autos, was später zur Kollision führte. Außerdem gibt es Vermutungen, dass eines der Räder nicht richtig angezogen war und die Probleme auslöste.

Späte Strafe für Vettel?

Update, 23:10 Uhr: Aus dem Fahrerlager in Bahrain ist zu hören, dass die FIA den gesamten Vorfall noch einmal genauer untersuchen könnte. Sollte es sich bei Vettels Aktion um ein Unsafe Release wegen des Reifens gehandelt haben, droht eine Strafe. Angeblich wollen die Stewards weitere Fakten zusammentragen und am Samstagmorgen entscheiden.

Viertschnellste Zeit für Vettel im 2. Training, Foto: Sutton
Viertschnellste Zeit für Vettel im 2. Training, Foto: Sutton

Plötzlich ein Schlag

"Ich bin aus der Box rausgefahren, und dann gab es ein Problem", berichtete Vettel. "Ich trat auf die Bremse und urplötzlich tat es einen Schlag. Ich konnte nicht mehr so bremsen wie es eigentlich hätte sein sollen. Dann bin ich ein bisschen zu weit in die Kurve rein und habe mir dabei den Frontflügel beschädigt."

Wegen der technischen Schwierigkeiten ließ sich der Zusammenstoß mit Perez, der sich zu diesem Zeitpunkt ein kleines Duell mit Sauber-Pilot Marcus Ericsson lieferte, nicht vermeiden. Die FIA hatte sich eingeschaltet, um den Vorfall zu untersuchen, verzichtete in dieser Situation jedoch auf eine Strafe. Keinem der beiden Fahrer könne ein Vorwurf gemacht werden, urteilten die Stewards in Bahrain.

Perez selbst nach dem Crash sportlich. Vettel habe sich bei ihm entschuldigt. "Das war ein Trainings-Unfall, mehr nicht", sagte der Force-India-Pilot. "Ich habe ihn gesehen. Er hatte Probleme mit den Bremsen. Deshalb konnte er nicht ausreichend langsamer werden. Auf der anderen Seite hätte ich ein bisschen mehr Platz lassen können, aber ich kämpfte da gerade mit dem Sauber."

Vettel hat keine Angst vor weiteren Problemen, Foto: Sutton
Vettel hat keine Angst vor weiteren Problemen, Foto: Sutton

Keine Angst vor weiteren Problemen

Sorgen, dass sich die Probleme durch das gesamte Bahrain-Wochenende ziehen könnten, hatte Vettel unterdessen nicht: "Wir müssen verstehen, was passiert ist, und es dann in den Griff bekommen. Das sollte kein großes Problem sein. Wir sind ja auch schon drei Rennen und die Tests ohne Probleme gefahren."

Trotz des Perez-Rumms zog Vettel eine positive Zwischenbilanz nach den ersten beiden Trainings in der Wüste. In der 2. Session ordnete sich der Heppenheimer hinter den beiden Mercedes-Silberpfeilen und Teamkollege Kimi Räikkönen auf dem vierten Platz ein. Für seine schnellste Runde benötigte er 1:35.277 Minuten - gut sechs Zehntelsekunden Rückstand auf den Führenden Nico Rosberg.

Kann Vettel den Silberpfeilen wieder gefährlich werden?, Foto: Sutton
Kann Vettel den Silberpfeilen wieder gefährlich werden?, Foto: Sutton

Sieg für Ferrari möglich

"Alles in allem fühlt sich das Auto gut an", sagte Vettel. "Nur auf meiner schnellen Runde hatte ich einen kleinen Hacker drin. Wir hoffen, dass wir noch einen großen Schritt machen. Es sieht recht eng aus. Wir wissen aber, dass auch Mercedes Fortschritte macht."

Mercedes sei zwar der Favorit in Bahrain, doch einen Sieg wollte Vettel nicht kategorisch ausschließen: "Das ist immer möglich. Wir müssen nur verstehen, dass Mercedes ein starkes Paket hat. Das verschwindet nicht einfach."