Wer denkt, dass bei Mercedes dicke Luft herrscht, sollte sich einmal die derzeitigen Auseinandersetzungen in Italien über einen Spanier anschauen. Nachdem Niki Lauda vor dem China-GP den Spanier bereits heftig für seine angeblich negative, egozentrische Art gerügt hatte, gibt es nun weitere Giftpfeile aus Italien samt entsprechenden Antworten aus der Gegenrichtung. Alonso war von 2010 bis 2014 für die Scuderia gefahren und verabschiedete sich im Winter zu McLaren-Honda. Just mit Alonsos Abschied ist Ferrari wieder siegfähig. Derzeit streiten sich die Experten, ob Alonsos Weggang einen positiven Einfluss gehabt habe.

Während Roberto Merhi Alonso bereits dahingehend in Schutz nahm, dass er nichts für mangelnde Konkurrenzfähigkeit könne, schlagen Jean Alesi und Emanuele Pirro nun in die Lauda-Kerbe. Pirro sieht einen Zusammenhang zwischen dem Wechsel auf Vettel und der spontanen Siegfähigkeit Ferraris: "Die zwei entscheidenden Veränderungen bei Ferrari waren der Motor und der Fahrer", sagte der fünffache Le-Mans-Sieger gegenüber dem italienischen Fernsehsender Rai.

Flavio Briatore schießt gegen Jean Alesi, Foto: Sutton
Flavio Briatore schießt gegen Jean Alesi, Foto: Sutton

"Alonso ist für Ferrari mehr zu einem Problem denn zu einem Gewinn geworden, weil er unzufrieden wurde", so der frühere Benetton-Pilot weiter. "Jetzt ist ein junger und strahlender Fahrer gekommen und er fährt so gut. In Bahrain wird der Ferrari wieder gut sein, weil es dort heiß ist."

Auch Jean Alesi soll sich kritisch zum zweifachen Weltmeister geäußert haben. Medienberichten zufolge hat sich der frühere Ferrari-Pilot beleidigend zu Alonso geäußert, indem er sich auf dessen Koma nach seinem Testunfall in Barcelona bezog. Als er in China überrundet wurde, sei Alonso "wieder ohnmächtig" geworden. Die Antwort von Alonsos Manager Flavio Briatore ließ nicht lange auf sich warten: "In seinen fünf Jahren ist Fernando dreimal Zweiter in der WM-Wertung geworden und hat einmal den Titel verpasst, weil jemand anders einen Fehler gemacht hat. Alesi hat für Ferrari nichts geleistet."