"Ich persönlich mag es nicht hier in Barcelona im Februar zu testen." Toro Rosso-Teamchef Franz Tost macht keinen Hehl daraus wie er diesjährige Wintertestserie in Spanien findet. Die kalten Temperaturen würden es den Teams unmöglich machen sämtliche, technische Bereiche für den Saisonauftakt optimal vorzubereiten. "Die Außen- und Streckentemperaturen sind viel zu niedrig im Vergleich zu den Rennen, die uns zu Saisonbeginn bevorstehen", kritisierte Tost in Bezug auf die ersten beiden Rennen in Australien und Malaysia.

Somit würde sich das Reifenmanagement komplett verändern. "Der Vorjahrestest in Bahrain war für uns dahingehend viel nützlicher", erklärte der Österreicher. Eine Meinung, die man bei Williams nicht völlig teilt. "Wenn es eine sternenklare Nacht gibt, dann ist es in Barcelona morgens sehr kalt. Dieses Problem haben wir sonst nur in Spa oder Silverstone, deshalb muss man sein Programm etwas anpassen. Man macht dann Aero-Tests am Morgen und sobald es wärmer wird, folgen die Arbeiten am Chassis", erklärte Rod Nelson.

Da die Teams sowieso Aero-Tests durchführen müssten, seien die kalten Temperaturen am Morgen keine große Sache. Der Testchefingenieur von Williams räumte zwar ein, dass Bahrain in Bezug auf die Reifen sicherlich der optimalere Austragungsort ist, dennoch gäbe es auch einige Contras. "In Bahrain ist es extrem windig sowie trocken und sandig - das kann die Motoren stören. Es ist ein bisschen ein Ying und Yang, aber da Bahrain so weit weg ist, ist es viel schwieriger auf Probleme zu reagieren. Zudem ist Bahrain extrem teuer", so Nelson.

Der böse Wind

2009 fegte bei den Testfahrten ein heftiger Sturm durch die Wüste und trug feinkörnigen Sand auf die Strecke und in die Boxenanlage. An Fahren war damals nicht zu denken. Auch 2014, als die Formel 1 anstatt in Spanien in Bahrain die Wintertestfahrten abhielt, klagten die Piloten über starke Winde, die die Daten verfälschten und das Fahrgefühl beeinträchtigten. Gleiche Kritik, anderer Ort: am Sonntag frischte der Wind den finalen Testtag in Barcelona ordentlich auf. Die Spitzenwerte lagen teils bei rund 20 km/h.