Heftig zetert Romain Grosjean im ersten Freien Training zum Großen Preis von Russland am Boxenfunk: "Mir fehlt Power, könnt ihr in den Daten sehen, was das los ist?", funkt der Franzose. Die erschütternde Antwort: "Nein, da ist nichts." Heißt im Klartext: Der Lotus ist tatsächlich so langsam. Auch in Sochi präsentiert sich das Top-Team der vergangenen Saison völlig von der Rolle.

Verbesserungen? Sind nicht in Sicht! Im Gegenteil: Lotus ist auf dem besten Weg, ganz ans Ende des Feldes durchgereicht zu werden. Sauber ist bereits vorbei gezogen - Adrian Sutil lag in beiden Trainingssessions deutlich vor dem besten Lotus: Im ersten Training fehlten Pastor Maldonado (P16) zwei Zehntel auf den Gräfelfinger.

Rückstand wächst am Nachmittag

Im zweiten Training war es sogar mehr als eine halbe Sekunde Rückstand für Romain Grosjean (P16), der prompt gesteht: "Das Auto macht, was es will. Es war ein sehr schwieriger Tag für uns. Wir haben noch einiges an Arbeit vor uns, um das Maximum aus dem Auto zu holen."

Maldonado wurde zweimal in der Boxengasse geblitzt, Foto: Sutton
Maldonado wurde zweimal in der Boxengasse geblitzt, Foto: Sutton

Maldonado doppelt in der Radarfalle

Einzig in der Boxengasse war Lotus unschlagbar schnell. Pastor Maldonado wurde im ersten Training gleich zweimal mit erhöhter Geschwindigkeit geblitzt. Einmal davon sogar mit satten 110,8 km/h statt den erlaubten 80 km/h. Kosten für den Strafzettel: 2000 Euro.

Auch was die Performance betrifft, lebt der Venezolaner offensichtlich in einer Parallelwelt. "Wir haben heute einen guten Job gemacht, uns sind gute Fortschritte mit dem Auto im Verlauf der Sessions gelungen. Es war ein guter erster Tag", sagt Maldonado. Viel realistischer klingt da schon das gewohnte Tagesfazit des Teams: "Was wir heute gelernt haben: Das Sochi Autodrom ist ein herausfordernder Kurs."