Lewis Hamilton feiert in Shanghai einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg vor Teamkollege Nico Rosberg und Fernando Alonso. Für den Briten ist es der dritte Sieg in Folge, der erste Hattrick in seiner F1-Karriere und der insgesamt 25. Karrieresieg. Für Mercedes ist es ebenfalls der dritte Doppelsieg in Folge und der achte als reines Werksteam. "Ohne die unglaubliche Arbeit des ganzen Teams hätte ich das nicht leisten können. Es ist unfassbar wie gut das Auto geht. Das Team macht einen unglaublichen Job und wir werden weiter pushen und das Auto verbessern. Ich werde hart arbeiten, das Team wird hart arbeiten", betonte Hamilton.

Während der Sieg von Hamilton zu keinem Zeitpunkt des Rennens gefährdet war, musste sich Rosberg nach einem enttäuschenden Start nach vorne zurückkämpfen. "Ich bin froh, dass ich die WM noch anführe. Das ist toll, wenn man sich das Wochenende ansieht. Es ging einiges daneben. Wir hatten im Rennen keine Telemetrie, der Start verlief schlecht und ich hatte einen Kontakt mit Bottas, somit können wir mit dem zweiten Platz zufrieden sein", sagte Rosberg. In der Anfangsphase des Rennens schnappte er sich erst Hülkenberg, danach Massa. In Runde 11 tauchte Rosberg bereits im Heck vom Viertplatzierten Daniel Ricciardo auf. Ein Angriff blieb aus, da Rosberg mit Untersteuern zu kämpfen hatte und in Runde 13 die Box ansteuerte.

Vettel verlor seine zweite Position in der ersten Boxenstoppphase an Alonso. Aufgrund des schlechteren Top-Speeds blieb ein Gegenangriff des Red Bull-Piloten aus, stattdessen kam Vettel in Runde 20 in Bedrängnis von Rosberg. Eine Runde später war der Mercedes-Pilot vorbei. Bitter für den Vierfachweltmeister: via Teamanweisung musste er auch seinen Teamkollegen vorbei ziehen lassen. Am Ende belegte das Red Bull-Duo die Plätze vier und fünf hinter Fernando Alonso, der das erste Podium der Saison für Ferrari holte. "Das war ein gutes Wochenende. Es gelang uns das Auto gegenüber den letzten Wochen zu verbessern. Dass wir auf dem Podium stehen, ist eine sehr angenehme Überraschung. Ich bin glücklich", so Alonso.

Am Start ging es ordentlich zur Sache, Foto: Sutton
Am Start ging es ordentlich zur Sache, Foto: Sutton

Der Start: Lewis Hamilton verteidigte am Start seine Führungsposition. Sebastian Vettel ging an Daniel Ricciardo vorbei, der danach auch Fernando Alonso ziehen lassen musste und somit um zwei Positionen auf Position vier zurückfiel. Vettel kam in Bedrängnis von Alonso, behielt aber seine Position. Der Verlierer des Starts hieß Nico Rosberg, der nach einer leichten Berührung mit Williams-Pilot Valtteri Bottas auf Rang sieben zurückfiel. Felipe Massa legte einen Blitzstart, berührte sich dann mit Ex-Teamkollege Fernando Alonso. "Er kreuzte meine Linie", klagte Massa via Funk.

Die Reifen: Mit Ausnahme von Kevin Magnussen starteten sämtliche Piloten auf den soft Reifen, der McLaren-Pilot setzte auf die medium. Bereits in Runde 6 klagten Nico Hülkenberg und Daniel Ricciardo via Funk über einsetzendes Graining. In Runde 8 bog Jenson Button als Erster in die Box ab, um sich den härteren Reifen abzuholen. Im Gegensatz dazu hielten Hamiltons Reifen 18 Runden lang. Wie der Brite setzten die meisten Piloten auf eine Zwei-Stopp-Strategie.

Die Zwischenfälle: Felipe Massa ließ beim ersten Stopp knapp eine halbe Minute liegen. Links hinten gab es größere Probleme mit der Befestigung des Rads. Im Verlauf des Rennens teilte Williams den Grund für den verpatzen Stopp mit: die Boxencrew hatte versucht den rechten Hinterreifen links aufzuziehen.

Bitteres Rennen für Sauber & Sutil, Foto: Sutton
Bitteres Rennen für Sauber & Sutil, Foto: Sutton

Die Ausfälle: Für Adrian Sutil war das Rennen nach sieben Runde zu Ende, der Sauber-Pilot wurde in die Box weggeschoben. "Wir hatten am Ende der Formationsrunde ein Motorproblem. Die Leistung war weg, wodurch wir fast alle Plätze verloren. Da es kein Problem war, das man mittels der Elektronik hätte lösen können, musste ich an die Box fahren und das Rennen beenden", erklärte der Sauber-Pilot. Damit bleibt China kein gutes Pflaster für den Deutschen - vierter Ausfall bei sieben Starts. In Runde 29 kam das Aus für Romain Grosjean, am E22 gab es ein Getriebeproblem. Es ist für den Lotus-Piloten der zweite Ausfall im vierten Rennen.

Die Analyse:An der Spitze zeigt sich das gleiche Bild wie in den vergangenen zwei Rennen - Lewis Hamilton gewinnt vor Nico Rosberg. Letzterem dürfte das weniger gefallen genauso wenig wie Sebastian Vettel die Teamorder gefallen hat, Daniel Ricciardo vorbei zu lassen. Abgesehen von Mercedes darf sich auch Ferrari als Gewinner fühlen. Es scheint bei der Scuderia tatsächlich aufwärts zu gehen. Fernando Alonso konnte die Freitagsform im Rennen bestätigen, der Top-Speed des F14T war deutlich stärker als in den Rennen zuvor.

Top-Facts zum China GP

  • Hamilton hat die meisten China-Siege (3)
  • In 5 von 10 China-Rennen gewann der Polesetter
  • Rosberg fuhr im Rennen seine 8.000 Runde in der F1