In unserer Serie "Vier Deutsch in" fassen wir normalerweise den Tag von Sebastian Vettel, Nico Rosberg, Nico Hülkenberg und Adrian Sutil zusammen. In Abu Dhabi fehlte aber einer von ihnen. Manch einer würde vielleicht aufgrund des gewonnenen WM-Titels auf Sebastian Vettel tippen, doch der frischgebackene vierfach-Champion ließ die Eier nicht in den Pool hängen. Die Eier ließ Nico Hülkenberg auch nicht in den Pool hängen, dafür musste der Sauber-Pilot aber wegen einer Magenverstimmung pausieren. Nachwehen des indischen Essens heißt es. Motorsport-Magazin.com leidet mit ihm und wünsch an dieser Stelle gute Besserung.

Sebastian Vettel

Vettel selbst blieb zwar verschont, dafür musste seine Pressedame Britta Roeske dran glauben: Auch sie reiste mit Beschwerden nach Abu Dhabi, auch hier dürften nicht durchzechte Partynächte die Ursache dafür gewesen sein. Dafür war der Weltmeister selbst umso besser aufgelegt. "Wir gehen das Wochenende nicht so an, als gäbe es nichts mehr zu gewinnen. Wir lieben unseren Job und genießen jede Herausforderung. Deswegen stellt sich die Frage nicht, warum wir hier sind", stellte er die Ausgangslage sofort klar.

Auch wenn der Heppenheimer seit dem Großen Preis von Belgien in Spa ungeschlagen ist und vor einer Woche mit einer halben Minute Vorsprung gewann, geht er im Abu Dhabi nicht von einem Selbstläufer aus. "Ich steige nicht ein und denke: Oh, es ist garantiert, dass ich gewinne. Den Eindruck gewinnt man von außen", so Vettel. Die Herangehensweise ist klar: "Nur weil wir bisher einen guten Run hatten, heißt das nicht, dass es so ewig weitergeht. Wir müssen weiter hart arbeiten." Also wieder keine Eier in den Pool hängen...

Nico Rosberg

Der Mercedes-Pilot durfte sich in Abu Dhabi wieder einmal mit Michael Schumacher beschäftigen. Der Rekordweltmeister ist zwar nicht in die Emirate gereist, doch Rosberg sollte einen Vergleich zwischen seinem ehemaligen Teamkollegen Schumacher und seinem derzeitigen Kollegen Lewis Hamilton ziehen. Viele Gemeinsamkeiten fand er aber nicht. "Die Ähnlichkeit besteht aber darin, dass es gegen beide eine große Herausforderung ist - nicht nur auf der Strecke." Bei den Differenzen tat sich Rosberg leichter: "Der entscheidende Unterschied ist, dass der eine Haribo liebt und der andere ein Schuh-Enthusiast ist." Wer von beiden welche Rolle einnimmt, ließ er offen.

Eine Gemeinsamkeit könnte auch die Liebe zu Hunden sein, Foto: Sutton
Eine Gemeinsamkeit könnte auch die Liebe zu Hunden sein, Foto: Sutton

Offen ist auch noch Platz zwei in der Konstrukteurswertung. "Es wird sehr hart. Ferrari und auch Lotus kommen stark von hinten werden uns einen harten Kampf liefern, aber ich bin optimistisch, dass wir ein gutes Auto haben", nahm Nico Rosberg zur gegenwärtigen Situation Stellung. Unabhängig vom Ausgang ist seine Saisonbilanz positiv: "Ich denke, wir können damit zufrieden sein, wo wir stehen, wenn man bedenkt, wo wir letztes Jahr waren und welche Schwierigkeiten wir hatten - wir haben einen großen Schritt nach vorne gemacht." Die Frage ist nur: In Schumachers oder Hamiltons Schuhen?

Adrian Sutil

Der Gräfelfinger nutzte die kurze Pause und flog wie die meisten anderen direkt nach Abu Dhabi weiter. "Wir waren wirklich in der Wüste, inklusive Sanddünen, Kamele usw. Es war sehr ruhig und mal etwas ganz anderes", erzählte er begeistert. Ob ihm nun Indien oder Abu Dhabi besser gefällt, wollte Motorsport-Magazin.com wissen. "Am besten gefällt mir die Schweiz, deswegen wohne ich da. Dort fühle ich mich sehr wohl", wich der Wahl-Schweizer der Frage aus. Indien, die Heimat seines Teams wollte er nicht ins schlechte Licht stellen. "Ich denke, viele haben ein falsches Bild von Indien. Jedes Land hat so seine Raffinessen und seine Qualitäten."

Die Anlage des Yas Marina Circuits hat es Sutil jedenfalls schwer angetan. "Das ist hier ein neuer Standard, der von den Arabern gezeigt wird. Es ist ein bisschen das Monaco von Middle-East, denn wir haben hier direkt den Hafen mit all seinen Yachten und auch viele Leute kommen hier her." Weniger als die Umgebung gefällt ihm aber die Strecke selbst. "Die Strecke ist nicht unbedingt meine Lieblingsstrecke, es geht sehr viel Geradeaus mit vielen Schikanen." Wie würde Motorsport-Magazin.com-Experte Christian Danner sagen: fucking Tilke-Strecke...