Einfache Tage sind es in der Formel 1 derzeit nicht: Viele Teams haben finanzielle Schwierigkeiten und in den Medien wird weder über das spannende Racing auf der Piste noch über die großen Erfolgsgeschichten der jüngeren Vergangenheit berichtet - hingegen beherrschen die Negativschlagzeilen das Geschehen, allen voran der schier unendlich andauernde und schwelende Reifen-Streit um die Pirelli-Pneus. Die sich haltende Kritik am italienischen Monopolisten ist auf Grund der aktuellen Reifensituation in den Rennen für viele kein Wunder - Ex-F1-Pilot Ralf Schumacher empfindet sie zumindest in Teilen jedoch als ungerechtfertigt.

Im Exklusivinterview mit Motorsport-Magazin.com erklärte der Deutsche: "Zu Pirelli ist zu sagen, dass man von ihnen etwas erwartet hat, das natürlich auch schwer zu erfüllen ist: Einen Reifen zu machen, der kaputtgeht, aber kontrolliert kaputtgeht." Zwar betonte Schumacher, Pirelli nicht in Schutz nehmen zu wollen: "Es sei jetzt einmal dahingestellt, ob Pirelli die beste Marke für den Job ist, das weiß ich nicht..." Dennoch gelte seiner Meinung nach: "Diese gestellte Anforderung ist natürlich schon sehr schwer und nun hat man es einfach übertrieben... Gott sei Dank aber scheinbar auch schnell erkannt und jetzt versucht man eben, es zu ändern." Was die Finanzschwäche einiger Team betreffe, erklärte der 38-Jährige: "Ich denke, dass die ganze Entwicklung irgendwo absehbar war."

Kritik am Zeitpunkt des Motoren-Umbruchs

"Wenn so riesengroße Budgets nötig sind und teilweise große Werke aus der F1 verschwinden, wie etwa BMW, dann ist zu sehen, dass das Ganze nicht leicht zu finanzieren ist, das ist ganz klar." Dass das Standing der Formel 1 als Königsklasse des Motorsports oder sogar die ganze Serie aber ernsthaft gefährdet sei, glaubte Schumacher nicht. Mit Blick auf die F1 sagte er: "Es gibt nichts Vergleichbares und wird auch nichts Vergleichbares geben. Ich glaube, wenn man da mit gesundem Maß und Ziel dran arbeitet, wird das auch so bleiben." Weniger überzeugt zeigte sich der ehemalige Williams- und Toyota-Pilot allerdings vom 2014 anstehenden Turbo-Umbruch an der Aggregatsfront. Schumacher meinte: "Die Frage ist natürlich, ob man dann genau zu diesem Zeitpunkt einen neuen Motor entwickeln muss..."

Ralf Schumacher fährt 2013 nicht mehr aktiv in der DTM - dafür ist der Kerpener an den Kommandostand von Mercedes gewechselt. Mit uns sprach der Deutsche nun erstmals über sein DTM-Aus kurz vor der aktuellen Saison, nannte die Hintergründe zur Entscheidung und seine Pläne für die Zukunft. Lesen Sie exklusiv und nur auf Motorsport-Magazin.com das komplette Interview mit Ralf Schumacher: