Beim vergangenen Rennen in Bahrain stellte Paul di Resta sein bisher bestes Karriereresultat mit Rang vier ein. Auch bei den vorangegangenen drei Rennen konnte die Mannschaft von Vijay Mallya überzeugen, Adrian Sutil führte den Auftakt-Grand-Prix sogar lange Zeit an. In der Folge sprach di Resta bereits über Rennsiege, doch davon scheinen die Inder noch ein Stück weit entfernt. Trotzdem hält der Schotte an seiner Aussage fest: "Ich würde niemals einen Sieg kleinreden. Als Rennfahrer würde ich das niemals machen, das wäre dämlich."

Di Restas Optimismus ist nicht unbegründet. "Wenn man sich anschaut, wo wir in den Rennen standen und dann, wo wir in Rennen standen, wo wir gut waren im letzten Jahr - wenn wir bei diesen Rennen noch einen Schritt nach vorne machen können, das könnte dann womöglich den Unterschied ausmachen", so der Force-India-Pilot. Als Vorbild sieht er dabei den letztjährigen Spanien GP. "Wenn man das Auto in das Arbeitsfenster bekommt, dann ist das Auto wahrscheinlich so, wie der Williams im letzten Jahr einmal war. Sie sind offensichtlich in dieses Fenster gekommen und haben das Rennen gewonnen." Allerdings gestand di Resta auch ein, dass andere Teams nicht das Maximum aus ihren Möglichkeiten machten und somit Pastor Maldonado bei seinem ersten GP-Sieg tatkräftig unterstützen.

Vor einer abfallenden Leistungskurve hat der 27-Jährige offensichtlich keine Angst. "Es wird definitiv Grands Prix geben, bei denen wir stärken sein werden, als die anderen. Wir haben klar gesehen, dass uns die Hitze hilft." Strecken, auf denen viel Downforce gefragt ist, würden dem Force India hingegen weniger helfen. Dafür ist Bolide in Highspeed-Passagen besonders stark. Deswegen erwartet di Resta für Barcelona und Monaco ein schwierigeres Rennen. "Wir wissen, dass es hier eine Herausforderung wird. Aber der Reifenverschleiß hier ist hoch und wir wissen, dass unser Auto damit besser umgehen kann."

Vor allem die Tatsache, in der Konstrukteurswertung vor McLaren zu stehen, macht das Team stolz. Ob die Inder weiterhin vor dem Traditionsrennstall bleiben können, hänge vor allem davon ab, wie gut die Neuerungen an den Boliden der Konkurrenz funktionieren, wie di Resta verriet. Allerdings ist der Schotte skeptisch bei größeren Updates. "In den Medien wurde bereits viel spekuliert, dass sie große Updates bringen, aber die Leute haben das auch schon zuvor gesagt und sie haben nicht funktioniert." Die konservative Herangehensweise von Force India hält er jedenfalls für besser, es scheint so, als würde sich diese Strategie auszahlen.