Auf dem Sepang International Circuit war beim zweiten Saisonrennen der Formel 1 so einiges los. Nach einer spannenden Startphase waren es gegen Rennende vor allem Red Bull und Mercedes, die an der Spitze mit Teamentscheidungen, Überholmanövern und Absprachen für Diskussionen sorgten. Der ehemalige Formel-1-Pilot und jetzige TV-Experte Alexander Wurz bezog im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com Stellung.

Wollte Vettel Webber zurückpfeifen lassen?, Foto: Sutton
Wollte Vettel Webber zurückpfeifen lassen?, Foto: Sutton

"Angefangen hat es mit einem nicht sehr ruhmreichen Funkspruch von Vettel über Webber, der ihm zu langsam war und aus dem Weg geschafft werden solle", so Wurz, der davon ausgeht, dass Webber seine Reifen nur eingeteilt hat, da er kurze Zeit später nachlegen konnte - bis sich Vettel im letzten Renndrittel zurück kämpfte.

"An Vettels Stelle hätte ich am Ende nichts anderes gemacht, sondern auch alles gegeben. Es kommt immer auf die Situation im Team und den eigenen Vertrag an, damit man um den Sieg kämpft, muss man aber immer alles geben", so Wurz, der sich allerdings nicht zu einer Position bekennen und den Teamkollegen dann überrumpeln würde. "Im Cockpit kann alles passieren. Letztlich ist es eine Sache des Team-Managements - man muss es klären oder mit den Konsequenzen leben."

Vettel festigt Position im Team

Bei Red Bull geht Wurz stark davon aus, dass es in den kommenden Wochen viele Diskussionen geben wird. "Konsequenzen gibt es aber kaum. Vettel hat seine Position im Team unterstrichen. Der Kampf auf der Strecke war okay und spannend - nur mit dem Funkspruch, da hat er sich ein Eigentor geschossen."

Auch bei Mercedes dürfte es nach dem Rennen Diskussionen geben, auch wenn die Lage zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg deutlich entspannter ausfallen dürfte, als bei den beiden Bullen. Hier sieht Wurz den Fehler eher beim Team: "So wie es aussieht, hat Hamilton entweder mehr Sprit verbraucht oder das Team hat es falsch berechnet. Da muss man auch mit den Konsequenzen leben, eigentlich hätte Rosberg am Ende mit einer Hand vorbeifahren können", ist sich der Österreicher sicher.

Wurz geht sogar davon aus, dass man Rosberg mit der Teamentscheidung bestraft hat. "Wenn es keine Nummer eins und zwei im Team gibt, finde ich es nicht in Ordnung, dass der Fahrer, der sich das Rennen bis zur Zielflagge einteilt und clever ist, bestraft wird." Gleichzeitig zog Wurz aber den Hut vor Hamilton: "Er hat es mit seiner Aussage auf dem Podium sehr gut gemacht."

Laut Wurz ist es am Ende aber nicht nur ein Problem der Teams, sondern der ganzen Formel 1: "Man trifft mitten in die Emotionen der Zuschauer. Nicht nur in die Herzen der Fans von Hamilton oder Rosberg, sondern von jedem Fan des Sports."