Nach seinem Aus bei Virgin, das sich mittlerweile in Marussia transformiert hat, dockte Jerome d'Ambrosio als dritter Fahrer bei Lotus an, jedoch ohne große Aussichten auf einen Renneinsatz. Dann taten ihm in Belgien allerdings Romain Grosjean und die FIA einen Gefallen: Der Franzose verursachte erst einen Startunfall - schon seine siebte Kollision in diesem Jahr - anschließend sperrte der Verband den jungen Heißsporn und recht schnell wurde klar, dass nun D'Ambrosios große Stunde schlagen würde. Trotz einiger externer Konkurrenzbewerber um das vakante Cockpit, wie etwa Rubens Barrichello und Jaime Alguersuari, setzte man bei Lotus letzten Endes erwartungsgemäß auf den vorgesehenen Ersatzmann.

Bei seinem einmaligen Gastspiel im E20 erlebte D'Ambrosio in Italien dann aber eher ein schwieriges Wochenende, an dem er mehrfach von technischen Problemen geplagt wurde, wodurch sich keine wirklichen Rückschlüsse auf seine momentane Pace schließen lassen konnten. Das Rennen beendete der 26-Jährige am Ende auf dem 13. Rang. Lotus-Teamchef Eric Boullier war mit der Leistung seines Schützlings aber dennoch sehr zufrieden und sprach diesem nun, da er den Platz wieder für Einsatzpilot Grosjean räumen muss, ein großes Lob aus. "Ich denke, wenn irgendein Team in Bezug auf ihn Zweifel hatte, wissen sie jetzt, dass er schnell ist und auch ernst zu nehmen. Er ist sehr professionell und verdient seinen Platz in der Formel 1", so Boullier.

Mit Blick auf D'Ambrosios Monza-Einsatz sagte der Franzose: "Er war gut. Jeder Teamchef sollte ihn beachten und sich seine Pace anschauen. Besonders in der zweiten Rennhälfte hat er den Speed der Autos vor sich problemlos mitgehen können." Fehler gemacht habe der Belgier am ganzen Wochenende keine. Zudem wies der Lotus-Teamchef noch einmal darauf hin, dass es D'Ambrosios erster Renneinsatz 2012 gewesen sei und er zuvor lediglich bei den Nachwuchsfahrertests in Mugello im Auto saß. "Er hat sich stets wie ein Profi verhalten und ein sehr beeindruckende Vorstellung abgeliefert", meinte Boullier zufrieden.