Vitaly Pertrov übernahm am zweiten Testtag in Mugello das Cockpit des CT-01 von Testfahrer Rodolfo Gonzalez. Der Caterham-Pilot absolvierte insgesamt 112 Runden und belegte mit seiner schnellsten Rang Zehn im Endklassement von Tag zwei. "Das Ziel heute war nicht, eine gute Rundenzeit zu fahren", erklärte er.

An die Strecke in Mugello hat Petrov positive Erinnerungen, da er hier während seiner Zeit in der Formel 3000 einen Sieg einfuhr. "Ich bin mir nicht sicher, ob die Strecke für die heutigen Formel-1-Bolilden geeignet ist", schränkte er jedoch seine Freude über das Comeback ein. "Man kommt sehr nah an die Mauern und die Strecke ist außerdem ziemlich schmal" Wenn man das Auto hier verliere, gebe es einen großen Crash. Dennoch konnte er seine Begeisterung für den Kurs nicht verhehlen. "Die Strecke ist unglaublich. Ich mag sie sehr", offenbarte er seinen Zwiespalt.

Mit dem absolvierten Testprogramm zeigte sich Petrov zufrieden. "Das Auto ist den ganzen Tag über fehlerfrei gelaufen und wir haben alles abhaken können, was wir uns für den heutigen Tag vorgenommen hatten", erklärte er. Vor allem der neue Heckflügel sagte dem Russen zu, da er den Abtrieb erhöhe. Von deutlichen Fortschritten wollte er jedoch noch nicht sprechen. "Die Balance des Autos fühlte sich besser an und wir hatten mehr Grip - das ist definitiv ein Schritt in die richtige Richtung", bilanzierte Petrov.

In Bezug auf die Pirelli-Reifen machte der Russe eine für ihn unerwartete Entdeckung: sie erlaubten von Runde zu Runde schnellere Zeiten. "Wenn man zum Beispiel auf den weichen Reifen rausgeht und zwei Runs fährt, dann kann man im dritten seine Zeit noch toppen", wunderte er sich. Dasselbe Phänomen habe man auch bei der härteren Reifenmischung beobachtet.

Laut Chefingenieur Jody Egginton hat man neben dem Heckflügel auch eine andere Verkleidung sowie ein neues Auspuffsystem getestet. Zum Abschluss der Testfahrten in Mugello soll das gleiche Programm mit Heikki Kovalainen wiederholt werden. "Da der Wetterbericht für den letzten Tag gut aussieht, möchten wir unser gesamtes geplantes Programm erledigt haben, wenn wir Mugello verlassen", erklärte Egginton.

"Hoffentlich haben wir morgen einen ähnlich guten Tag und können die Chance nutzen, weitere Fortschritte zu machen, ehe wir nächste Woche in Spanien zum Rennalltag zurückkehren", blickte Petrov auf den Grand Prix in Barcelona voraus, bei dem er einen ähnlichen Rennverlauf wie zuletzt in Bahrain erwartet.