2004 war Bernd Schneider der Rücktritt nahe gelegt worden, 2005 wurden die Stimmen seiner Kritiker immer lauter. Eine unübersehbare Qualifying-Schwäche war es, die die Ergebnisse Schneiders, der sich noch 2003 im Cockpit wie ein Schweizer Uhrwerk präsentiert hatte, zur saarländischen Achterbahnfahrt werden ließ. Seit der überraschenden Kehrtwende, die Schneider 2006 mit dem Gewinn seines fünften DTM-Titels gelang, sind Rücktrittsforderungen ebenso selten zu hören wie Überlegungen des Altmeisters, in der monegassischen Wahlheimat das Rentnerdasein zu genießen.

So erstaunt es nur wenig, dass Schneider, der im Juli seinen 44. Geburtstag feiert, auch 2008 ins Lenkrad eines DTM-Mercedes greift. "Für mich geht es weiter, ich bin bereit für die neue Saison", bestätigt der langjährige HWA-Pilot gegenüber dem sid. Nachdem Schneider aus der Saison 2007 zunächst als Halbzeitmeister hervorgegangen war, um fortan nicht immer aus eigenem Verschulden ins Hintertreffen zu geraten, sagt er seinen jüngeren Kollegen ein weiteres Mal den Kampf an: "Es ist immer noch der Spaß am Autofahren, der mich antreibt. Da hat noch gar nichts gelitten, das ist immer noch so wie früher. Solange ich diese Möglichkeit bekomme, will ich auch fahren."

Obwohl neben ihm selbst bisher lediglich Bruno Spengler bei HWA als gesetzt gelten darf, ist sich Schneider bereits sicher, wer 2008 sein härtester teaminterner Widersacher sein wird. Es ist eben jener Kanadier, der den Saarländer bereits während seiner Meistersaison 2006 über weite Strecken des Jahres in den Schatten gestellt hatte: "Sportlich war Bruno Spengler der Mann, den es zu schlagen galt. Bruno wird auch in dieser Saison der Fahrer sein, den man besiegen muss, wenn man Meister werden will."