Heute in exakt sechs Wochen (26. - 28.04.) startet die DTM in Oschersleben in eine Jubiläumssaison, denn vor 40 Jahren ging im belgischen Zolder das erste Rennen der deutschen Traditions-Rennserie über die Bühne. Es ist zudem die 25. Saison seit dem viel beachteten Comeback der DTM zum Jahrtausendbeginn (2000) nach vier Jahren Abstinenz.

Mit der Bekanntgabe von Dörr Motorsport in dieser Woche, sich mit zwei McLaren 720 GT3 Evo engagieren zu wollen, erhöht sich die Teilnehmerzahl auf nun insgesamt 20 GT3-Sportwagen, die von zehn Kundenteams eingesetzt werden.

20 Autos in der DTM 2024 am Start

20 Fahrer wurden gegenüber unserer Redaktion auch von Teams sowie dem ADAC als Promotor der DTM bestätigt. Die Gerüchte und Spekulationen um das Engagement von zwei weiteren Kundenteams, die mit Aston Martin und Honda auch zwei weitere Marken an den Start bringen wollten, sind letztendlich wegen unterschiedlicher Probleme (u.a. finanzieller Art) nicht zustande gekommen. Aber auch sieben Marken können sich trotz einiger Verluste von Fahrern und Teams durchaus sehen lassen.

In der GT3-Ära der DTM seit 2021 waren bisher maximal sechs Marken und dabei in den Jahren 2021 bis 2023 maximal 21 Piloten vertreten, die an allen 16 Wertungsläufen teilgenommen haben. Sollten alle sieben Marken die komplette Saison 2024 bestreiten, wäre das ein Rekord, denn den Fakt mit mehr als einem halben Dutzend Marken in einer kompletten Saison hat es bisher nicht ein einziges Mal seit 1984 gegeben!

DTM-Starterfeld mit acht Autos weniger

Im vergangenen Jahr hatten 14 Teams insgesamt 28 Fahrzeuge permanent eingesetzt. Dass solch eine hohe Zahl an Interessenten für 2024 nicht mehr zustande kommen würde, war angesichts der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Lage von allen Beteiligten erwartet worden.

Auch der ADAC hatte realistisch gesehen mit weniger Startern im Vergleich zum Vorjahr gerechnet. Allerdings nicht damit, dass Hersteller wie Porsche und Mercedes-AMG trotz vieler Kunden mit zwei respektive einem Team weniger vertreten sind. 2023 hatten die Mannschaft von Porsche-Markenbotschafter Timo Bernhard und das Team Toksport WRT je zwei Neunelfer eingesetzt, die Truppe von Klaus Landgraf zwei Mercedes-AMG GT3, womit gleich sechs mögliche Starter fehlen.

Audi-Schwund im Motorsport: Abt hält die Fahne hoch

Die Tatsache, dass zudem Audi wegen des geplanten Formel-1-Engagements keine weiteren Motorsportaktivitäten ausübt, sorgt nicht nur für viel Kritik in der Motorsportszene, sondern hat auch zur Folge, dass jetzt mit Attempto Racing und Engstler Motorsport zwei von drei bisherigen Audi-Teams nicht mehr dabei sind.

Umso lobenswerter ist dagegen, dass sich das langjährige Audi-Werksteam Abt Sportsline auch im 25. Jahr in Folge in der DTM engagiert, was vor allem dem unermüdlichen Marketing-Chef Harry Unflath und seinem großen Netzwerk zu verdanken ist.

Die Äbte präsentieren am kommenden Montag (18.03.) im österreichischen Gurgl (Ötztal) bei einem öffentlichen Showprogramm ihr DTM-Aufgebot sowie ihr Engagement beim 24-Stunden-Rennen 2024 auf dem Nürburgring. Bei diesem ehrgeizigen Projekt werden die bisher noch nicht bekannten drei Fahrer für die Nordschleife vorgestellt und dabei auch der zum Einsatz kommende Lamborghini Huracan GT3 EVO2 enthüllt.

DTM-Neueinsteiger Dörr-McLaren mit Project-1-Leuten

Neben den bereits genannten Teams fehlt - wie berichtet - auch das werksunterstützte BMW-Team Project 1 Motorsport, das einen Insolvenzantrag gestellt hat und deshalb einige Mitarbeiter zukünftig dem neuen DTM-Team Dörr Motorsport zur Verfügung stellen kann. Der zweifache DTM-Champion Marco Wittmann wechselt von Project 1 zum einzig verbliebenen BMW-Team, Schubert Motorsport, an die Seite seiner Meister-Kollegen Rene Rast und Sheldon van der Linde.

Erfreulich ist, dass sich das aus dem ADAC GT Masters bekannte Team Paul Motorsport mit einem weiteren Lamborghini für DTM-Sensationssieger Maximilian Paul für die komplette Saison eingeschrieben hat.

Einziger Neuling ohne DTM-Erfahrung ist Ben Dörr, der im Team seines Vaters Rainer in einem der beiden Lamborghini Huracan GT3 EVO2 an den Start geht und der kürzlich erst seinen 19. Geburtstag feierte. Der Youngster ist damit der mit Abstand jüngste Fahrer im 20-köpfigen Teilnehmerfeld. Doppelt so alt (38) ist mit Maro Engel der älteste und einer der vier Speerspitzen von Mercedes-AMG, die die Hoffnungen vom Stern auf einen weiteren DTM-Titel nach einer enttäuschenden Durststrecke nun wieder aufleben lassen sollen.

DTM-Starterfeld 2024