Rene Rast kehrt 2022 in die WEC zurück und bestreitet zusammen mit der DTM ein anspruchsvolles Doppelprogramm. Obendrein ist der dreifache DTM-Champion in die Entwicklung von Audis LMDh-Boliden involviert, mit dem der Autobauer aus Ingolstadt 2023 bei den weltweit größten Endurance-Rennen um Gesamtsiege kämpfen will.

Wenig überraschend: Rast startet in der WEC für das Team WRT, das vor einem Deal als Einsatzteam für Audis LMDh-Programm steht. Eine offizielle Bekanntgabe steht allerdings weiter aus. Rast teilt sich einen der beiden WRT-LMP2 mit dem früheren DTM- und heutigen Formel-E-Piloten Robin Frijns sowie Sean Gelael.

WRT, das im vergangenen Jahr auf Anhieb die LMP2-Weltmeisterschaft gewann und einen Klassensieg bei den 24 Stunden von Le Mans feierte, setzt in diesem Jahr ein zweites Auto in der WEC ein. Den Prototypen, auf dem die Chassis der späteren LMDh-Autos basieren, teilen sich LMP2-Weltmeister Ferdinand Habsburg aus Österreich, Ex-Formel-E-Pilot Norman Nato und Rui Andrade.

Dennis Rostek: Rene Rasts Berater im exklusiven DTM-Interview (01:07:44)

Rast und WRT um Teamchef Vincent Vosse kennen sich seit vielen Jahren, unter anderem gewannen sie zusammen 2014 das 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps. Auch mit der WEC ist Rast vertraut: 2014 fuhr der 35-Jährige erstmals bei den 24 Stunden von Le Mans, 2016 absolvierte er eine Saison in der Sportwagen-WM mit dem Team G-Drive.

Mit G-Drive war Rast auch beim vergangenen Wochenende in Daytona beim berühmten 24-Stunden-Rennen unterwegs, um sich wieder mit dem LMP2-Auto vertraut machen zu können. Einen möglichen zweiten Klassensieg verpasste Rast wegen eines Aufhängungsschadens und eines technischen Problems. Auf Gesamtrang neun und Platz fünf in der Klasse war er immerhin bester der insgesamt 14 deutschen Starter im 61-Wagen-Feld.

Der Einsatz in Daytona diente Rast zur Vorbereitung auf die WEC-Saison 2022 und ebenso Audis LMDh-Entwicklung. Rast in Daytona zu Motorsport-Magazin.com: "Das Rennen hat sich gelohnt. Es ging für mich darum, wieder ins LMP2-Thema rein zu finden. Ich habe mich ins Auto gesetzt und war schon nach fünf Runden bei der Pace. Es geht um Themen wie den Verkehr und die Regeln bei diesen Rennen."

Das große Programm in der Saison 2022 wird für Rast sicherlich zu einer Herausforderung, aber: "Ich gehe gern vorbereitet in ein neues Jahr. Ich fühle mich besser, wenn ich schon Kilometer im LMP2 auf dem Buckel habe. Wenn ich dann ins LMDh-Auto einsteige, kann ich schon besseres Feedback geben und auch meine Erfahrungen aus Daytona einfließen lassen."

Nach Informationen von Motorsport.Magazin.com ist der im Februar geplante Rollout des LMDh-Audi ebenso wie der erste Test auf einer Rennstrecke nach hinten verschoben worden und soll nun frühestens im März dieses Jahres über die Bühne gehen. Porsche, mit dem sich Audi den V8-Motor und den Chassis-Partner teilt, hat seinen Rollout vor Kurzem als erster LMDh-Teilnehmer absolviert.

Zwischen der DTM, in der Rast mit dem Audi-Kundenteam Abt Sportsline sein Comeback gibt, und der WEC gibt es nach aktuellem Stand eine Terminüberschneidung. Wenn die DTM vom 09. bis 11. September 2022 zum drittletzten Rennwochenende in Spa gastiert, fährt die WEC parallel in Fuji. Rast: "Das müssen wir uns noch anschauen. Wichtig sind vor allem die großen WEC-Rennen in Spa, Sebring oder Le Mans." Die WEC-Saison 2022 beginnt mit dem 1.000-Meilen-Rennen in Sebring am 18. März, der DTM-Auftakt steigt Ende April in Portimao.