Rene Rast hat sich die letzte Pole Position der DTM-Saison 2020 und die letzte der Class-1-Ära gesichert. Im Sonntags-Qualifying auf dem Hockenheimring machte der Audi-Fahrer einen wichtigen Schritt zur Titelverteidigung: Während er drei Extra-Punkte für die Pole kassierte, ging Rivale Nico Müller als Viertplatzierter leer aus.

Rast führt die Meisterschaft vor dem letzten Rennen des Jahres (13:30 Uhr live auf Sat.1) mit 16 Zählern Vorsprung an. Ein fünfter Platz würde dem gebürtigen Mindener zum dritten Titel nach 2017 und 2019 ausreichen. Müller hingegen muss - selbst bei einem Rast-Ausfall - Zweiter werden, um eine rechnerische Chance auf den Titel zu haben.

"Das ist natürlich das perfekte Szenario", sagte Rast nach seiner 20. DTM-Pole. "Im Qualifying ist das Auto regelrecht geflogen, ich weiß nicht, was das Team da über Nacht gemacht hat. Ich hatte so viel Spaß und habe es so sehr genossen. Das letzte Rennen möchte ich auf jeden Fall gewinnen. Rumbummeln werde ich nicht!"

Während Rast mit seiner siebten Pole Position in der laufenden Saison in 1:28.337 Sekunden einen neuen Streckenrekord aufstellte, strauchelte Müller. Dem Schweizer fehlten 0,420 Sekunden zur Spitze. "Wir hätten ein bisschen weiter vorne stehen können, aber an Renes Zeit wäre ich nicht rangekommen. Aber ein, zwei Extra-Punkte hätte ich sehr gerne mitgenommen."

Hinter Rast ordnete sich Phoenix-Pilot Mike Rockenfeller mit 0,402 Sekunden Rückstand auf dem zweiten Rang ein. Dahinter platzierte sich Rasts Rosberg-Teamkollege Jamie Green auf P3. "Ich will mein eigenes Rennen fahren und mich aus Politik heraushalten", hatte der Brite, der direkt vor Müller startet, bereits am Samstag angekündigt.

Rene Rast führt zur Halbzeit

Rast führte das Klassement nach der ersten Hälfte der 20-minütigen Session an. Der Titelanwärter brauchte 1:28.577 Minuten für seinen besten Umlauf auf dem 4,573 Kilometer langen Kurs. Zum Ende des ersten Abschnitts verbesserte sich Ferdinand Habsburg mit seinem WRT-Audi auf den zweiten Platz.

Dem jungen Österreicher fehlten 0,258 Sekunden zur provisorischen Pole-Zeit. Habsburg verdrängte Müller von der zweiten Position, der zur Halbzeit Platz drei mit 0,270 Sekunden Rückstand belegte. Mit Frijns und Green folgten zwei weitere Audi-Piloten auf den Plätzen vier und fünf. Bestplatzierter BMW-Pilot war zunächst Sheldon van der Linde auf P6 (+0,507 Sekunden).