Kalender, Audi & BMW: Wie geht's in der DTM weiter?: (09:26 Min.)

Es geht endlich wieder los: Die DTM startet zu Beginn der kommenden Woche in die Saison 2020. Auf dem Nürburgring stehen von Montag bis Donnerstag die ITR-Testfahrten auf dem Plan. Zum ersten Mal gastiert die Tourenwagenserie zum offiziellen Vorsaisontest mit allen Teams und Fahrern auf dem Eifel-Kurs.

Die Testfahrten auf dem Nürburgring sind gleichzeitig der Probelauf für ein von der DTM-Dachorganisation ITR erarbeitetes Infektionsschutzkonzept, das in dieser Saison wegen der Corona-Krise zum Einsatz kommen wird. Das schließt auch Rennen in der Saison 2020 ein, die zunächst ohne Fans und Medien vor Ort ausgetragen werden. Der Auftakt steigt nach der Norisring-Absage vom 01. bis 02. August in Spa-Francorchamps.

Die Tests in der kommenden Woche sollen unter Einhaltung strenger Abstands- und Hygieneregeln mit einer deutlich reduzierten Personenanzahl vor Ort durchgeführt werden, wobei das gesamte Personal der beteiligten Organisationen täglich auf etwaige Covid-19-Symptome überprüft werden soll.

Die Testfahrten, bei denen erstmals alle Teams von Audi und BMW sowie alle 16 Fahrer aufeinandertreffen, erstrecken sich über vier Tage. Von Montag bis Donnerstag dauern die Sessions jeweils von 08:30 bis 12:00 Uhr (Vormittag) sowie von 14:00 bis 18:00 Uhr (Nachmittag) an.

Der ITR-Test dient gleichzeitig der Vorbereitung auf die beiden Rennwochenenden am Nürburgring später im Jahr. Die DTM gastiert 2020 erstmals zu zwei Rennwochenenden auf dem Traditionskurs: am 11. bis 13. September sowie ein Wochenende später vom 18. bis 20. September.

Der Kalender wartet hier mit einer Besonderheit auf: Die beiden Rennwochenenden in der Eifel werden auf unterschiedlichen Streckenvarianten ausgetragen. Neben der bekannten Kurzanbindung kommt es zu einer Rückkehr der Grand-Prix-Variante. Seit August 2001 fuhr die DTM jährlich auf der 3,6 Kilometer langen Kurzanbindung. Von 1984 bis Mai 2001 kam meist die GP-Variante mit ihren aus der Formel 1 bekannten 4,556 Kilometern zum Zuge. Seit 2002 fuhr die Formel 1 auf einem 5,148 Kilometer langen Layout.

Die Teams kehren zum ersten Mal seit dem letzten Test in Vallelunga Mitte Februar zurück auf die Rennstrecke. Im Fokus steht unter anderem Debütant Robert Kubica, der mit einem privat eingesetzten BMW M4 als einziger Fahrer für das Rückkehrer-Team ART Grand Prix antritt.

Während sich der ehemalige Formel-1-Fahrer Ende des vergangenen Jahres erstmals mit einem aktuellen DTM-Auto vertraut machen konnte, steht Lucas Auer vor seiner Premiere im Turbo-Boliden. Der Neffe von DTM-Boss Gerhard Berger kehrt nach einem Jahr Unterbrechung in die Tourenwagenserie zurück und greift nach 73 Rennen für Mercedes-Benz nun für BMW ins Steuer.

Ebenfalls neu im Werksaufgebot von BMW: Jonathan Aberdein, der nach seinem DTM-Debüt 2019 mit dem privaten Audi-Team WRT jetzt die Seiten gewechselt hat. Der Südafrikaner und Auer ersetzen in diesem Jahr den DTM-Champion von 2012, Bruno Spengler, sowie den Schweden Joel Eriksson. Marco Wittmann, Philipp Eng, Timo Glock und Sheldon van der Linde bleiben an Bord.

Audi vertraut in seinem letzten Jahr vor dem angekündigten Ausstieg auf den gleichen Werkskader wie in der Vor-Saison. Angeführt von Meister Rene Rast und Vize-Champion Nico Müller, wollen die Ingolstädter zum Abschied den Titel in allen drei Wertungen verteidigen. Audi-Kundenteam WRT setzt 2020 einen dritten Audi RS 5 ein und tritt mit den beiden Rookies Fabio Scherer und Ed Jones sowie dem ehemaligen R-Motorsport-Fahrer Ferdinand Habsburg an.

Die Nürburgring-Tests liefern zumindest einen ersten Vorgeschmack auf das Kräfteverhältnis. Ist BMW über den langen Winter der Anschluss an das zuletzt dominante Audi gelungen? Nach den letzten Tests klagen die BMW-Piloten zuversichtlich. "Natürlich steht die Corona-Pandemie über allem", sagt BMW Motorsport-Direktor Jens Marquardt. "Wenn ich aber auf das Sportliche schaue, dann sind wir motivierter denn je zu beweisen, dass mehr in unserem Paket steckt als das, was wir im letzten Jahr in der zweiten Saisonhälfte zeigen konnten. Dafür haben wir in der langen Vorbereitungsphase hart gearbeitet."

Marquardt weiter: "Bei aller Vorfreude auf die anstehende Saison gebe ich aber auch offen zu, dass die Rückzugs-Ankündigungen unserer Mitbewerber die Aussichten auf die kommenden Monate und Jahre getrübt haben. Wir hatten zwei Handlungsstränge: Zum einen den Fans - zumindest am Bildschirm - 2020 tolles Racing zu bieten und dafür die erforderlichen Rahmenbedingungen zu schaffen. Zum anderen, die DTM fit für die Zukunft zu machen und gemeinsam am letzten Feinschliff für die Hybridisierung 2022 und die Elektrifizierung 2025 zu arbeiten. Dieser zweite Handlungsstrang bricht nun natürlich weg."

DTM-Starterfeld 2020

AudiBMWWRT Team Audi SportOrlen Team ART
Rene Rast #33Marco Wittmann #11Fabio Scherer #13Robert Kubica #8
Nico Müller #51Philipp Eng #25Ed Jones #9
Mike Rockenfeller #99Timo Glock #16Ferdinand Habsburg #62
Robin Frijns #4Sheldon van der Linde #31
Loic Duval #28Lucas Auer #22
Jamie Green #53Jonathan Aberdein #27