Daniel Juncadella bescherte Mercedes für das Samstagsrennen der DTM in Brands Hatch die siebte Pole Position in Folge. Der Spanier selbst steht zum zweiten Male in den letzten vier Rennen auf dem besten Startplatz. Für Mercedes war es bereits die neunte Trainingsbestzeit in dieser Saison.

Teamkollege Lucas Auer startet zum dritten Mal in dieser Saison aus der ersten Reihe. Der Österreicher stand während des Qualifyings unter Beobachtung der Rennleitung, weil er in der Working Lane überholt haben soll. Die Stewards beließen es jedoch bei einer Geldstrafe für den Neffen von DTM-Boss Gerhard Berger.

"Ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl und habe an meine Chance gelaubt", sagte Pole-Setter Juncadella. "Leider war meine Runde mit dem ersten Reifensatz nicht gut. Ich habe Fehler gemacht und war weiter hinten. Ich wusste aber, wenn ich eine perfekte Runde fahre, dass ich vorne stehen kann. Ich bin dann eine mega Runde gefahren und jetzt starte ich an der Spitze. Meine erste Pole am Norisring war auf einer Strecke, wo man gut überholen kann. Hier ist das anders. Aber in Formel 3 habe ich hier zweimal auf Pole gestanden und nicht gewonnen. Ich hoffen das heute zu ändern."

Rast jagt Mercedes-Duo

Hinter dem Mercedes-Duo ordnete sich der amtierende Meister Rene Rast auf dem dritten Platz ein. Der Audi-Pilot hatte das letzte Rennen in Zandvoort gewonnen und darf sich wieder Hoffnungen auf ein gutes Resultat ausrechnen. Hinter dem Ingolstädter Fahrer folgen mit Philipp Eng und Augusto Farfus zwei Piloten aus dem BMW-Lager auf den Plätzen vier und fünf.

Der Meisterschaftsführende Gary Paffett kam bei seinem Heimrennen nicht über den sechsten Platz hinaus. Dahinter reihte sich Titelanwärter Timo Glock auf der siebten Position ein. Glock verlor kurz vor Ende des Qualifyings die Kontrolle über seinen BMW und rutschte ins Kiesbett. Durch die ausgelösten gelben Flaggen konnten nicht mehr alle Fahrer ihre schnellen Runden übers Ziel bringen.

Edoardo Mortara in seinem neuen Pink Panther-Design, der zweifache Meister Marco Wittmann und Pascal Wehrlein komplettieren die Top-10 für das erste von zwei Rennen an diesem Wochenende.

Extremer Samstag in Brands Hatch

Zuvor hatten sich die Fahrer innerhalb kurzer Zeit in zwei Trainings auf das Qualifying vorbereitet. Und das unter einem enormen Zeitdruck wie seit 1984 nicht mehr: Am Samstag wird das DTM-Programm mit dem ersten und zweiten Training, dem ersten Qualifying und dem Ende des ersten Rennens innerhalb von nur 5,5 Stunden durchgezogen - Rekord!

Am morgigen Sonntag liegen zwischen dem dritten Training, dem zweiten Qualifying und dem zweiten Rennen sogar nur 4,5 Stunden.

Und: Statt wie bei allen anderen DTM-Rennen 2018 wurden für Brands Hatch aufgrund der Zweitages-Veranstaltung auch die Fahrzeiten für das Freie Training reduziert: Statt drei Mal 30 Minuten stehen den Fahrern am Samstag nur zwei Mal 25 Minuten und am Sonntag im dritten Freien Training sogar nur 20 Minuten zur Verfügung.

Zweitages-Veranstaltung zuletzt 2014

Eine Zweitages-Veranstaltung, wie es sie in der DTM-Saison 2018 nur in Brands Hatch gibt, gab es zuletzt 2014. Vor vier Jahren gingen alle Trainingssitzungen, das Qualifying und das Rennen bei allen DTM-Veranstaltungen an nur zwei Tagen über die Bühne. Lediglich der Rollout, der ohne Heckflügel absolviert werden musste, fand jeweils am Freitagabend statt.