Im Samstagsrennen der DTM in Zandvoort gelang Mercedes ein Vierfach-Sieg. Gary Paffett gewann zum dritten Mal in dieser Saison und baute seine Führung in der Meisterschaft aus. Paul Di Resta und Lucas Auer belegten die weiteren Plätze auf dem Podium.

Im Anschluss gab es Diskussionen, ob der Österreicher zu Beginn des Rennens benutzt wurde, um seinen drei Mercedes-Kollegen an der Spitze den Rücken freizuhalten. Vor allem Hintermann Timo Glock hatte sich lauthals beschwert.

Am Sonntagmorgen bezog Mercedes-Teamchef Uli Fritz am Sat.1-Mikro Stellung: "Wir legen vor dem Rennen unterschiedliche Strategien fest. Und es war klar, dass wir mit den ersten drei Jungs früh stoppen und Lucas lange draußen lassen wollten. Dann musst du die Räder länger am Leben halten und gehst mit einem niedrigeren Reifendruck rein. Und am Schluss ist es völlig legitim zu sagen: Wenn du einen langen ersten Stint fährst, dann überfahr die Reifen nicht."

Mercedes: Keine Titel-Strategie

Fritz beharrte darauf, dass es keine Strategie gewesen sei, um den Kampf in der Meisterschaft zu beeinflussen. Es sei lediglich um die optimale Team-Strategie für das Rennen gewesen. "Die Strategie hat nichts mit dem Meisterschaftskampf zu tun", sagte Fritz. "Und am Ende gilt: Wer sich beschwert, muss einfach überholen."

Es sei geplant gewesen, Auer erst nach der 20. Runde an die Box zum Pflicht-Reifenwechsel zu rufen. Mercedes habe den Plan ändern müssen und holte den Österreicher schließlich im 13. Umlauf herein. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Führungs-Trio Paffett, Di Resta, Wehrlein bereits die Reifen gewechselt.

Timo Glock, der sich von Auer aufgehalten fühlte, beendete das erste Zandvoort-Rennen als Sechster. "Es ist ein bisschen schade, dass man schon wieder diese Spielchen auspackt mit Lucas Auer am Anfang", sagte Glock am Samstagabend am Sat.1-Mikro. "Das wäre nicht nötig gewesen. Die hatten so einen Pace-Vorteil, dass sie es nicht gebraucht hätten. Aber man hat es schon wieder gemacht. Das ist natürlich schade."

Paffett holt Pole am Sonntag

Mercedes hat am Sonntag gute Chancen auf den zweiten Sieg in den Niederlanden. Gary Paffett fuhr erneut zur Pole Position. Der Titelfavorit erzielte die Bestzeit in 1:30.225 Minuten. "Es lief noch besser als gestern, das Auto fühlte sich unglaublich an", sagte Paffett. "Gestern habe ich gesagt, dass ich noch ein paar Zehntel in der Hinterhand habe - die habe ich heute ausgepackt."

Im Sonntagsrennen muss Paffett allerdings ohne Schützenhilfe auskommen. Philipp Eng holte für BMW den zweiten Startplatz in einem Qualifying, das durch einen Ausritt von Pascal Wehrlein ins Kiesbett beeinflusst wurde. Audi-Pilot Rene Rast holte den dritten Startplatz - damit starten Fahrer aller drei Hersteller von den ersten drei Positionen.

Pascal Wehrlein sicherte sich den vierten Startplatz vor seinem Mercedes-Kollegen Paul Di Resta. Mike Rockenfeller (Audi), Bruno Spengler (BMW) und Augusto Farfus (BMW) komplettierten die Top-8 des Qualifyings. Titelanwärter Timo Glock schaffte es mit seinem BMW nicht über den vorletzten Startplatz hinaus vor Robin Frijns, der mit technischen Problemen zu kämpfen hatte.