Die DTM macht sich bereit für die Saison 2018. Vier Tage stehen Audi, BMW und Mercedes vor dem Start in Hockenheim Anfang Mai noch zur Verfügung, um sich mit den überarbeiteten Rennwagen vertraut zu machen. Die letzten Tests in Vallelunga fielen zu großen Teilen wortwörtlich ins Wasser - allzu viel Zeit ist also nicht vorhanden, um das letzte Zehntel in den 2018er-Boliden zu finden.

Die neuen Rennautos sollen über rund ein Drittel weniger Abtrieb verfügen und es den Fahrern schwerer gestalten, sie kontrolliert durch die Kurven zu manövrieren. Das 'Fahren wie auf Schienen' soll ein Ende haben in der Tourenwagenserie. Damit einhergehen könnten allerdings auch 'langsamere' Autos. Zwar leisten sie weiter knapp über 500 PS, doch die Rundenzeiten werden wohl ansteigen.

"Die Rundenzeiten werden vermutlich etwas langsamer", sagte der zweifache DTM-Champion Marco Wittmann in der TV-Sendung 'MAXXSPORTS - ran am Sonntag' des neuen TV-Partners Sat.1. "Man hat einfach versucht, in der Aerodynamik weniger Flügel ans Auto zu bringen. Vor allem in den Radkästen hatten wir extrem viel Flügelwerk. Das wollte man reduzieren. Dadurch wird das Racing besser und das Feld rückt noch enger zusammen."

Über den Winter wurden die Radkästen - Audis großer Vorteil der Vergangenheit - vereinheitlicht. Audi, BMW und Mercedes fahren 2018 mehr oder weniger mit dem gleichen Aerodynamikpaket. Nur an die Übergangsbereiche zwischen den Aero-Teilen und der jeweiligen Karosserie durften die Ingenieure noch ran.

"Das Ziel war es, die Autos dadurch mehr in eine Instabilität zu bringen", erklärte BMW-Star Wittmann. "Das Auto rutscht mehr und der Reifenabbau kann stärker sein. Die Herausforderung ist jetzt, das richtige Setup zu finden. Wegen der geänderten Aero müssen wir erst mal wieder Setup-Arbeit machen. Gerade die ersten Rennen sind eine Neufindung, auch in Sachen Reifenverschleiß."

Mit reduziertem Abtrieb werden die Autos in den Kurvenpassagen auf der einen Seite langsamer, auf der anderen müssen die Fahrer noch mehr auf ihre Reifen aufpassen. Die Einheits-Slicks von Hankook bauen im Rennverlauf, wie von der DTM gewünscht, rapide ab und müssen richtig gemanagt werden. Kein Wunder, dass die DTM 2018 höchstwahrscheinlich nicht mehr an die Rundenzeiten aus dem Vorjahr herankommen wird.