Zum zweiten Mal in seiner DTM-Karriere steht Mike Rockenfeller auf der obersten Stufe des Podestes. Nach Zandvoort 2011 war der Deutsche nun in Brands Hatch nicht zu schlagen. Bereits am Samstagabend war dem Audi-Pilot am Grünen Tisch die Pole Position zugesprochen worden, die er ohne Schwierigkeiten ins Ziel brachte. "Es war grundsätzlich ein schönes Rennen. So wünscht man sich das, wenn man abends ins Bett geht", strahlte der Sieger und fügte bei Motorsport-Magazin.com hinzu: "Ich musste schon Druck machen, aber es war schön, im Rückspiegel zu sehen, dass ich das Rennen kontrollierte - daher war es ein angenehmer Start-Ziel-Sieg."

Ein kleines Problem trat im Rennen allerdings auf: Die Option-Reifen arbeiteten nicht wie erwartet. Da bisher nur in Hockenheim und Valencia getestet wurde und die weichen Reifen erst im Rennen an die Autos geschraubt werden, verfügten die Teams über mehr als geringe Erfahrungswerte. "Der Option-Reifen baute mehr und schneller ab, als ich das erwartet hätte", erklärte Rockenfeller bei Motorsport-Magazin.com. Er hatte sich einen größeren Zeitunterschied und mehr Konstanz erhofft. "Der Unterschied war nicht so groß wie in Hockenheim, dennoch war es interessant." Im Gegensatz dazu wäre der Audi auf den harten Reifen fantastisch gewesen. "Es ist ein tolles Gefühl, die Pace stimmte und Audi kann zufrieden sein."

Mehr ein Problem für die anderen als für ihn selbst stellte sein Transponder dar. Bereits nach wenigen Runden gab das Zeitmess-Instrument den Geist auf, was es schwer machte, das Renngeschehen richtig zu verfolgen. "Das Team erzählte es mir nach dem Rennen. Für mich machte es keinen Unterschied, da ich meine Rundenzeiten sehen konnte", erklärte der Audi-Pilot, dem sich so die leichte Verwirrung in der Box erklärte.

Diese Verwirrung gab es auch nochmals, als die gelben Flaggen geschwenkt wurden. "Mit dem neuen Reglement war es nicht einfach, die Situation in den Griff zu bekommen - du weißt nie genau, was nun fünf Zehntel sind, die du langsamer machen musst", lachte Rockenfeller im Nachhinein. Eine Korrektur des Saisonziels wird der neue Meisterschaftsführende nach dem Sieg in Brands Hatch allerdings nicht vornehmen, denn das war schon vorher hoch gesteckt. "Ich versuche immer, so viele Punkte wie möglich zu sammeln und natürlich auch, um die Meisterschaft zu kämpfen", so der Deutsche, der froh war, dass sich die harte Arbeit von Audi über den Winter ausgezahlt hat.

Lob gab es auch von Leiter DTM, Dieter Gass. "Er hat das Rennen 98 Runden lang dominiert und sich keinen Fehler geleistet. Sein Team hat strategisch alles richtig gemacht und zwei perfekte Boxenstopps abgeliefert. Glückwunsch!", erklärte der Audi-Mann. "Wir haben schon in Hockenheim gesehen, dass der Audi RS 5 DTM eine starke Performance hat. Schön, dass wir das heute in einen Sieg ummünzen und die BMW-Siegesserie beenden konnten."