Viel besser hätte das Qualifying für Dirk Werner mit Platz 3 nicht laufen können - das erste seiner DTM-Karriere. Am Sonntag steht die nächste Herausforderung an: der BMW-Pilot geht erstmals an den Start. Die Voraussetzungen für ein gutes Resultat im ersten Rennen sind gegeben, doch Werner will sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. "Wir haben während der Testfahrten viele Starts simuliert", sagt er gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Aber es ist schwierig, den Start gut hinzubekommen. Die Kupplung ist sehr sensibel, man muss den Schleifpunkt genau treffen. Ich würde nicht sagen, dass uns bei den Tests jeder Start gelang."

Doch jetzt gibt es kein Zurück mehr. Werner muss sich zu Beginn gegen die erfahrenen Kontrahenten Edoardo Mortara, Mike Rockenfeller und Gary Paffett zur Wehr setzen. "Das Rennen ist eine ganz andere Geschichte als das Qualifying. Es gibt unheimlich viele neue Faktoren, wie Boxenstopps und eben den Rennstart, das sind alles Unbekannte für mich", so Werner. "Wir wissen, dass das Auto schnell ist und ich will vor allem keine Fehler machen."

Werner weiß, dass er einen natürlichen Erfahrungsnachteil hat und macht daraus auch kein Geheimnis: "Ich muss noch mehr Erfahrung sammeln, um in allen möglichen Situationen schnell zu sein. Im Training habe ich schon gemerkt, dass ich mir manchmal etwas schwer tue, ans Limit zu gehen, wenn das Setup nicht ganz passt. Es gibt viele Bereiche, in denen ich mich noch verbessern kann." Einen ersten Anhaltspunkt über seine Konkurrenzfähigkeit erhielt er immerhin bereits im Qualifying - und der war bekanntlich alles andere als schlecht.

"Ich war gespannt, ob es reichen würde oder vielleicht auch besser zu sein", so der ehemalige ALMS-Pilot. "Meine Erwartungshaltung ist ähnlich wie die des gesamten Teams: ich möchte das erste Rennen abwarten und dann schauen, wo ich stehe." In Sachen Material stehen in diesem Jahr zumindest seit langer Zeit alle Kontrahenten mehr oder weniger auf einer Stufe; neue Autos sei Dank.

"Für die Neueinsteiger ist das mit Sicherheit besser", meint Rookie Werner. "Alle haben das gleiche Material, obwohl ich nicht sagen kann, ob die neuen Autos leichter zu fahren sind als die alten. Außerdem hat man nicht mehr den Bonus des Bewährungsjahres dank eines Vorjahresautos."