Rallye Dakar 2024: Doppelsieg für Benavides-Brüder

Am Montag stand für die Piloten die 8. Etappe der Rallye Dakar an. Auf dem Papier war es eine der längsten Abschnitte der bisherigen Ausgabe des Wüstenklassikers. Eine 458-km-lange Wüstenherausforderung galt es zu bewältigen. Allerdings konnte nach 165 km eine Verschnaufpause eingelegt werden: Nach einem kurzen Tankstopp, stand eine asphaltierte Verbindungsstrecke an, die sich über 180 km erstreckte. Die Zeitmessung wurde für diese zweistündige Überfahrt gestoppt. Anschließend stand das 100km-Finale der Etappe an.

Den besten Start in die Etappe erwischt Ricky Brabec. Der US-Amerikaner, der als Gesamtführender an fünfter Stelle startete, absolvierte das Teilsegment der Etappe in 32:56 Minuten. So konnte er seine Verfolger Pablo Quintanilla (+00:58 Minuten) und Toby Price (+01:07 Minuten) hinter sich lassen. Ross Branch, der mit nur einer Sekunde Rückstand in der Gesamtwertung, um den Dakar-Sieg kämpft, verlor etwa 2 Minuten auf den ersten 51 Kilometern.

Der zweite Abschnitt des Tages wurde durch Adrien van Beveren bestimmt. Der Franzose konnte die Lücke auf die Vordermänner drastisch schließen. Nach vorsichtigem Start auf dem festen Sand der ersten Kilometer, kam der Honda-Pilot immer besser in Fahrt und schob sich bereits zur zweiten Zeitmessung auf den zweiten Platz hinter Ricky Brabec. Toby Price verlor im zweiten Abschnitt mehrere Minuten Zeit und musste sich mit Rang acht zufriedengeben. Neuer Dritter zu diesem Zeitpunkt des Rennens war Pablo Quintanilla.

Der dritte Abschnitt hielt für Pablo Quintanilla allerdings kein gutes Ende bereit. Der Chilene kam nicht über den 13. Rang hinaus, da er mehr als 8 Minuten auf die Spitze verloren hatte. Die Chancen auf den Etappensieg waren damit ruiniert. Die dritte Zeitmessung war gleichzeitig der Zwischenstopp für die Teilnehmer. Nun stand eine 20-minütige Tankpause sowie die Transferfahrt zum nächsten Checkpoint an. Als Führender bewies sich weiterhin Ricky Brabec vor Adrien van Beveren und Kevin Benavides.

Moto: Die Tageswertung der 8. Etappe zur Halbzeit

Spannender Dreikampf in der zweiten Hälfte

Nach der Transferstrecke entwickelte sich ein spannender Kampf um den Etappensieg. Den ersten Checkpoint nach 366 km erreichte Ricky Brabec als Schnellster, dicht gefolgt von van Beveren und K. Benavides. Der Untergrund, der nun auf Geröll und Gestein wechselte, bereitet Brabec dabei Probleme. Mit den weiteren Zeitmessungen gingen van Beveren und K. Benavides am US-Amerikaner vorbei und bauten den Vorsprung auf mehr als eine Minute aus. Im Ziel rutschte Brabec sogar auf den siebten Rang ab.

Kurz vor dem Ende der Etappe kam es zum Showdown zwischen Kevin Benavides und Adrien van Beveren. Nach der vorletzten Zeitmessung sah van Beveren fast schon wie der sichere Sieger aus. Mehr als eine Minute Vorsprung hatte er auf seine Konkurrenten. Doch die Benavides-Brüder belehrten den Franzosen eines Besseren.

Doppelsieg für Familie Benavides

Im letzten Abschnitt konnten die Benavides-Brüder den Doppelsieg perfekt machen. Der KTM-Pilot Kevin Benavides kam nach 03:35:03 Stunden über die Ziellinie in Hail. Kurz darauf erreichte sein Bruder Luciano das Ziel und sorgte dank einer Zeitgutschrift von 01:39 Minuten, die er während der Etappe sammeln konnte, für den Doppelsieg. Adrien van Beveren wurde Dritter.

Brabec verteidigt Gesamtführung

Das Ende der Etappe dürfte für Spitzenreiter Ricky Brabec als eher enttäuschend zu bewerten sein - schließlich führte der Honda-Pilot über weite Strecken der Etappe und baute den Vorspriung im Gesamtklassement um mehrere Minuten aus. Doch im letzten Drittel musste der US-Amerikaner Tempo herausnehmen. Verfolger Ross Branch beendete die Etappe knapp hinter ihm auf Rang acht. Nach acht Etappen liegen beide innerhalb einer Minute. Cornejo Florimo, der am Montag Rang vier eroberte, lauert auf Gesamtposition drei mit 04:21 Minuten Rückstand.

Moto: Die Tageswertung der 8. Etappe

Moto: Die Gesamtwertung nach der 8. Etappe