Dakar 2024: Loeb holt 3. Tagessieg, Audi-Drama um Ekström

Sebastien Loeb gewann im Prodrive seine dritte Tageswertung, davon die letzten beiden Prüfungen in Folge. Zweiter wurde Lucas Moraes im Toyota. Da Carlos Sainz im Audi nur Platz drei belegte, konnte Loeb in der Gesamtwertung gewaltig aufholen. Großes Pech hatte Audi-Pilot Mattias Ekström, der schon bei Kilometer 47 gleich zweimal stehenblieb. Mit drei Stunden Verspätung nahm der Schwede das Rennen wieder auf.

7. Etappe: Riyadh – Al Duwadimi

(Prüfung: 483 km, Verbindung: 390 km, Gesamtdistanz: 873 km)

Nach dem Ruhetag ging die Rallye Dakar 2024 in die zweite Woche. Auf die Teilnehmer wartete die siebte Etappe. Nach einem langen Straßenabschnitt vom Biwak zum Startpunkt folgte eine sehr anspruchsvolle Misch-Etappe, die mit einer technischen Strecke begann und sich anschließend durch ein Schluchten-Labyrinth schlängelte. Im zweiten Teil mussten unberechenbaren große Dünen überwunden werden, bevor es zum Zielort Al Duwadimi ging. Bis zu 1.100 Höhenmeter waren zu bewältigen.

In der Autokategorie starteten die Top-10-Teams erneut in einem 3-Minuten-Modus. Von den 72 gestarteten Teams waren noch 57 in der Wertung. Insgesamt mussten elf Waypoints vor dem Ziel angefahren werden.

Start/WP1: Dreikampf um den Titel?

Die ersten vier Starter waren nicht nur die Top-4 der 24-Stunden-Marathon-Etappe vor dem Ruhetag, sondern auch die vier Fahrer, die in de Gesamtwertung vorne lagen. Carlos Sainz Senior führte mit 20 Minuten Vorsprung vor Audi-Teamkollege Mattias Ekström das Klassement an. Marathon-Sieger Sebastien Loeb lag im Prodrive weitere neun Minuten dahinter. Toyota-Pilot Lucas Moraes auf Rang vier, musste bereits einen Rückstand von über einer Stunde aufholen, um die Rallye zu gewinnen.

Die erste Zeitmessung erfolgte nach 39 absolvierten Kilometern. Der Amerikaner Seth Quintero, der im Toyota von Startplatz neun ins Rennen gegangen war, führte das Feld an. Markenkollege Guerlain Chicherit war Zweiter vor Ekström und Moraes. Sainz begnügte sich mit Rang elf. Der entthronte Titelverteidiger Nasser Al-Attiyah, der trotz 161 Minuten Gesamtrückstand, von Position 16 gestartet war, bewegte sich außerhalb den Top-10.

WP 2/3: Ekström nächstes Dakar-Opfer?

Acht Kilometer später stand der Audi von Ekström. Der Schwede beklagte ein Problem am Heck. Er wartete auf Hilfe vom Audi-Teamkollegen Peterhansel, der 35 Minuten später gestartet war.

Quintero führte auch nach 55 Minuten Fahrzeit beim zweiten Waypoint und nach 1:18:26 Stunden am dritten Kontrollpunkt. Chicherit lag 28 Sekunden zurück und Moraes fehlte genau eine Minute auf den Leader. Loeb war neuer Vierter und Sainz lag auf Position sieben. Im virtuellen Gesamtstand führte Sainz jetzt mit 26:41 Minuten vor dem einzigen verbliebenen Konkurrenten Loeb. Nach Reparaturarbeiten am Audi schaffte der Schwede genau vier Kilometer - dann stand er erneut.

WP 4/5: Loeb holt gewaltig auf

Nach 173 Kilometern folgte beim vierten Waypoint ein Tankstopp und eine Neutralisation über insgesamt 30 Minuten. Quinteros Vorsprung war auf minimale zwei Sekunden geschrumpft. Neuer Zweiter war Moraes vor Chicherit und Loeb, der auf dem letzten Teilstück 1:24 Minuten aufholen konnte.

Die fünfte Zeitmessung gab es kurz vor Halbzeit der Wertungsprüfung nach 213 Kilometern. Moraes überholte Quintero und schnappte sich die Führung. Dritter wurde Loeb vor Chicherit und Sainz.

WP 6: Halbzeitführung für Moraes

Moraes führte das Feld zur Halbzeitmessung nach 251 Kilometern an. Der Brasilianer führte mit 28 Sekunden Vorsprung vor dem neuen Zweiten Loeb. Quintero fiel auf Rang drei zurück. Al-Attiyah war auf dem sechsten Abschnitt der schnellste Fahrer. Der Titelverteidiger hatte nur noch 1:04 Minuten Rückstand auf den Leader. Chicherit belegte Rang fünf vor Sainz mit 3:27 Minuten Rückstand.

WP 7/8: Loeb geht in Führung, Ekström steht immer noch

Auf dem Weg zum 7. Kontrollpunkt erhöhte Loeb das Tempo gewaltig konnte und die Führung mit 52 Sekunden Vorsprung vor Moraes übernehmen. Ekström versuchte immer noch verzweifelt mit seinem Co-Piloten Emil Bergkvist seinen Audi zu reparieren. Auch Audi-Teamkollege Stephane Peterhansel, der zu Hilfe geeilt war, konnte das Problem nicht sofort lösen. Die Standzeit betrug zu diesem Zeitpunkt schon über 160 Minuten.

Nach 341 Kilometern hatte sich Loeb weiter von den Verfolgern abgesetzt. Die Top-5 lagen unverändert vorne. Sechster war inzwischen Al-Attiyah.

WP 9/10/11: Loeb liegt gesamt nur noch neun Minuten hinter Sainz

Loeb baute kontinuierlich seinen Vorsprung weiter aus, während alle Verfolger immer weiter in Rückstand gerieten. Nur Moraes konnte das Tempo des Franzosen einigermaßen mitgehen. Allerdings lag der Amerikaner am letzten Kontrollpunkt vor dem Ziel schon 4:12 Minuten zurück. Inzwischen hatte sich der von Position 27 gestartete Nachzügler Mathieu Serradori bis in den Top-5 vorgekämpft.

Ziel: Loeb holt 3. Tagessieg, Drama um Ekström

Loeb war als erster Fahrer nach 483 Kilometern im Ziel - aber hatte er auch gewonnen? Als Moraes mit 7:06 Minuten Rückstand über die Ziellinie fuhr, stand der dritte Tagessieg für Loeb fest. Sainz wurde Dritter und damit konnte Loeb den Rückstand auf den Gesamtführenden Sainz von 29 auf 19 Minuten verkürzen.

Toyota-Veteran Giniel de Villiers lag seit Kilometer 90 auf Rang fünf um auf den letzten Metern noch den bisherigen Vierten Chicherit zu verdrängen.

Gesamtstand nach 7 Etappen

In der Gesamtwertung blieb Sainz in Führung. Sainz verlor allerdings ein Drittel seines Vorsprungs auf den neuen Zweiten Loeb, der nur noch genau 19 Minuten zurückliegt. Von Rang fünf auf Rang drei konnte sich Moraes verbessern. Der Brasilianer liegt eine Stunden zurück. Die Restlichen Teams aus den Top-10 liegen aussichtslos mindestens 90 Minuten hinter dem Leader.

Motorsport-Magazin.com berichtet von der Rallye Dakar in Saudi-Arabien:

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