Das ist ein Hammer: Zwei Wochen nach dem 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring wird der Zweitplatzierte Porsche #911 von Manthey Racing nachträglich disqualifiziert! Das teilten die Veranstalter an diesem Samstagmorgen in einer offiziellen Pressemitteilung mit. Damit verliert das Quartett um Earl Bamber/Michael Christensen/Kevin Estre/Laurens Vanthoor den hart erkämpften zweiten Platz beim Eifel-Klassiker.

Der angegebene Grund für die Disqualifikation: Am Porsche #911 911 GT3 R wurden bei der routinemäßigen Nachuntersuchung im Anschluss an das Rennen Unregelmäßigkeiten bei der Motorleistung festgestellt. Die in der Balance of Performance für die Überprüfung auf einem Rollenprüfstand festgeschriebenen 494 PS (inklusive vier Prozent Toleranz) wurden überschritten.

Auch eine erneute Überprüfung, die von den Sportkommissaren im Rahmen einer Verhandlung auf Wunsch des Teams mit einer veränderten Messmethode angesetzt worden war, ergab nicht die in der BoP vorgeschriebenen Werte. Daraufhin wurde das Team Manthey Racing von den Sportkommissaren im schriftlichen Verfahren disqualifiziert.

Das Team Manthey Racing hat die Möglichkeit, gegen die Entscheidung der Sportkommissare in Berufung zu gehen. Im schriftlichen Verfahren der Sportkommissare müsste diese Berufung 96 Stunden nach Erhalt der Entscheidung auf dem Postweg eingelegt werden.

Black Falcon neuer Zweiter

Durch die Disqualifikation des Manthey-Porsche rückt das Mercedes-AMG Team Black Falcon (Maxi Buhk/Hubert Haupt/Thomas Jäger/Luca Stolz) automatisch auf den zweiten Platz nach vorne. Den dritten Platz auf dem Podest bei der 47. Ausgabe belegt nun das Audi Sport Team Car Collection #14 (Markus Winkelhock/Chris Haase/Marcel Fässler/Rene Rast).

24h Nürburgring: Unfälle und Crashes in der Zusammenfassung (05:38 Min.)

Strafe kostete Sieg im Rennen

Der #911 Porsche hatte schon zuvor im Rennen ein Wechselbad der Gefühle durchlebt. Das Team sah über weite Strecken wie der sichere Sieger aus. Nach einer tadellosen Leistung und insgesamt 105 Führungsrunden sah der Manthey-Porsche bis zum Ende der 21. Rennstunde bereits wie der sichere Sieger aus. Dann wurde die Erfolgstruppe aus der Eifel eiskalt erwischt: Nach langen Verhandlungen kassierte der 911er um 12:30 Uhr zur Mittagszeit eine Zeitstrafe von 5:32 Minuten.

Grund: Laurens Vanthoor am Steuer wurde zweieinhalb Stunden vor der Strafvergabe in einem Bereich mit doppelt geschwenkten, gelben Flaggen mit 172 km/h statt der erlaubten 120 km/h geblitzt - dafür kassierte das Team die laut Reglement höchstmögliche Zeitstrafe und verlor konsequent die Führung an den #4 Phoenix-Audi.

Der Manthey-911er fiel durch die Bestrafung zunächst aus den Podesträngen aus. Zahlreiche Unfälle weiterer Top-Favoriten führten das Team jedoch in der Schlussphase zurück auf den zweiten Platz. Kevin Estre hatte bis zum Schluss nur etwa 40 Sekunden Rückstand auf das Sieger-Quartett des Audi Sport Team Phoenix #4 (Pierre Kaffer/Frank Stippler/Frederic Vervisch/Dries Vanthoor).

24h Nürburgring: Top-10 nach Manthey-Disqualifikation

1. Audi Sport Team Phoenix #4 (Kaffer/Stippler/Vervisch/Vanthoor), 157 Runden
2. Mercedes-AMG Team BLACK FALCON #3 (Buhk/Haupt/Jäger/Stolz), +1 Runde
3. Audi Sport Team Car Collection #14 (Winkelhock/Haase/Fässler/Rast), +1 Runde
4. Manthey Racing #12 (Klohs/Kern/Olsen/Cairoli), +2 Runden
5. Falken Motorsports #33 (Dombreck/Dusseldorp/Inperatori/Klingmann), +2 Runden
6. GetSpeed Performance #18 (Vettel/Ellis/Ludwig/Szymkowiak), +2 Runden
7. Phoenix Racing #5 (Bleekemolen/Kolb/Schramm/Stippler), +3 Runden
8. Scuderia Cameron Glickenhaus LLC #705 (Mutsch/Fernandez-Laser/Mailleux/Simonsen), +3 Runden
9. Kondo Racing #45 (Coronel/Mitsunori/Fujii/Tsugio), +3 Runden
10. Wochenspiegel Team Monschau #11 (Keilwitz/Kainz/Krumbach/Mattschull), +4 Runden