In etwas mehr als zwei Monaten beginnt in der Langstrecken-WM WEC die Saison in Sebring. Ferrari geht 2023 erstmals mit dem Hypercar namens Ferrari 499P in der Weltmeisterschaft an den Start. Jetzt nannte die Scuderia die Piloten für die Rückkehr in die Topklasse auf der Langstrecke.

Die ganz großen Überraschungen blieben dabei aus. Der prominenteste Pilot im Kader ist Antonio Giovinazzi, der sich nach einer schwachen Formel-E-Saison trotz eines FP1-Einsatzes bei Haas kein Formel-1-Cockpit für das kommende Jahr erarbeiten konnte. Er wurde bereits seit seinem Königsklassen-Aus als möglichen Option für die Endurance-Zukunft der Scuderia gehandelt. 2018 war er in einem Ferrari 488 GTE Evo bereits in Le Mans für AF Corse unterwegs.

AF Corse setzt auf Ferrari-Erfahrung

Giovinazzi wird den Wagen mit der Startnummer 51 pilotieren. Seine Partner auf diesem Wagen sind James Calado und Alessandro Pier Guidi. Beide bringen viel Erfahrung in Le Mans mit. Sie waren schon seit Jahren werksseitig für den Sportwagen-Hersteller aus Maranello in der GTE-Pro-Klasse an der Sarthe unterwegs und waren beide sogar schon zu GT2-Zeiten bei Ferraris WEC-Einsatzteam AF Corse mit an Bord. Im Duo sicherten sich Calado und Pier Guidi bislang zweimal den Klassensieg bei den 24 Stunden.

Ehemaliger DTM-Fahrer im zweiten Ferrari

Auch beim Ferrari mit der Nummer 50 setzten AF Corse und Ferrari auf Erfahrung. Mit Antonio Fuoco, Miguel Molina und Nicklas Nielsen werden alle drei Piloten direkt aus dem LMP2 beziehungsweise GTE-Programm der Mannschaft von Amato Ferrari übernommen. Nielsen ist mit 25 Jahren der jüngste Pilot in Ferraris Hypercar-Programm. Er startete in der abgelaufenen WEC-Saison mit der Mannschaft aus Piacenza in der LMP2-Klasse. Ex-DTM-Pilot Molina und der ehemalige F2-Fahrer Fuoco bildeten im Vorjahr neben Calado/Pier Guidi das zweite GTE-Duo der Ferrari-Werksmannschaft.

Die WEC-Saison 2023 ist das zweite Jahr, in welchem die Topklasse neben den Hypercars auch mit Boliden nach dem LMDh-Reglement besetzt ist. Die Hypercar-Klasse erlebt deshalb ein so großes Starterfeld, wie es schon seit Jahren in der WEC-Topkategorie nicht mehr anzutreffen war - und das betrifft nicht nur Ferrari.

Porsche kehrt mit einem von Penske geleiteten Werkseinsatz sowie mit zwei Kunden-Rennställen zurück, außerdem gesellen sich noch Cadillac und potenziell auch ein LMDh-Wagen von Isotta Fraschini zu den bereits bestehenden Mannschaften von Toyota, Glickenhaus und Peugeot.