Ott Tänak feierte bei der WRC Arctic-Rallye Finnland 2021 einen Start-Ziel-Sieg. Bei der Premiere der reinen Winterrallye rund um Rovaniemi führte der Hyundai-Pilot von der ersten bis zur letzten Prüfung. Bei seinem 114. Start in der WRC gelang Tänak der 14. Sieg. Den Pokal überreichte kein Geringerer als der Weihnachtsmann, der in Finnland Joulupukki genannt wird. Vor der Siegerehrung und dem Jubel fand eine Schweigeminute für den verstorbenen Hannu Mikkola statt.

Mit Platz zwei erzielte Toyota-Pilot Kalle Rovanperä das beste Resultat seiner noch jungen WRC-Karriere. Zudem war er auf der Power Stage der Schnellste und sammelte fünf Bonuspunkte. Nun führt Rovanperä in seiner zweiten WRC-Saison erstmals die Fahrerwertung an. Mit 20 Jahren ist er der jüngste WM-Führende in der Geschichte der WRC.

Thierry Neuville musste sich in einem engen Duell um Platz zwei letztlich um 2,3 Sekunden geschlagen geben. Auf der Power Stage war er nur 0,1 Sekunden langsamer als Hyundai-Teamkollege Craig Breen und belegte damit Platz drei. Im Ziel zeigte sich der Belgier mit dem Ergebnis zufrieden. Am ersten Tag der Rallye startete er als Dritter und hatte keine einfachen Bedingungen.

Breen saß erstmals seit der Rallye Estland wieder im Hyundai i20 Coupe WRC. Von der ersten bis zur dritten Wertungsprüfung lag er auf Rang zwei, fiel dann jedoch zurück. Letztlich musste er sogar Rang vier vehement verteidigen, was ihm gelang. Elfyn Evans reihte sich nur 8,9 Sekunden hinter ihm auf dem fünften Platz ein. Der Sieger der Rallye Schweden 2020 hatte sich in Lappland mehr erhofft, war mit der zweiten Startposition am Freitag jedoch im Nachteil.

Takamoto Katsuta wurde wie bei der Rallye Monte-Carlo zu Saisonbeginn Sechster und stellte damit sein bestes Karriere-Ergebnis ein. Die japanische Nachwuchshoffnung war bei konstanten Bedingungen schnell, bei wechselnden Bedingungen jedoch noch etwas unsicher.

Starkes Debüt von Oliver Solberg

Auf der letzten Prüfung fiel Oliver Solberg knapp hinter Katsuta zurück auf Rang sieben. Er büßte bei einem Dreher wertvolle Sekunden ein. Der Sohn von Petter Solberg hatte im Verlauf der Rallye mehrere kleine Ausrutscher. Insgesamt war sein Debüt in einem Auto der Topklasse des Rallyesports beeindruckend. Auf der zweiten Prüfung erzielte er die viertschnellste Zeit. In der Zeitenliste der dritten Prüfung lag er sogar auf Platz drei. Solberg war bei seiner Premiere mit Ersatz-Beifahrer Seb Marshall am Start, da Aaron Johnston positiv auf Covid-19 getestet wurde.

Eine Rallye ohne Dramen erlebten die beiden M-Sport-Piloten Teemu Suninen und Gus Greensmith. Sie kamen auf den Positionen acht und neun ins Ziel. Die Top-10 des Gesamtklassements komplettierte der Sieger in der WRC2, Esapekka Lappi. Der ehemalige M-Sport-Pilot ist auf der Suche nach einem Cockpit in der WRC.

Mattias Ekström vor Sebastien Ogier

Ein Wochenende zum Vergessen erlebte Weltmeister Sebastien Ogier. Am Freitag musste er als Erster starten und mit seinem Toyota Yaris WRC den Schneeräumer spielen. Sein Versuch, sich am Samstag im Klassement vorzuarbeiten, endete in einer Schneewehe. Ogiers Yaris steckte etwa 20 Minuten fest. Am Sonntag war Ogier wieder am Start und holte auf der Power Stage einen Bonuspunkt. In der Fahrerwertung ist er auf Platz drei zurückgefallen.

Die weiteren WRC-Starter in Lappland waren Pierre-Louis Loubet, Lorenzo Bertelli und Janne Tuohino. Ein Reifenschaden war Loubets geringstes Problem. Nachdem er in eine Schneewehe gefahren war, streikte sein Hyundai i20 Coupe WRC und er musste aufgeben. Sein Comeback am Sonntag verlief nicht wie geplant. Er drehte sich kurz vor dem Ziel der Power Stage, da er von einem Motorproblem abgelenkt war. Bertelli schied am Samstag aus, da er in einer Schneewehe stecken blieb. Am Sonntag war er wieder am Start - im Gegensatz zu Tuohino. Dieser kugelte sich bei einem Sturz am Samstagabend die Schulter aus und konnte nicht mehr ins Geschehen eingreifen.

Bei der Arctic-Rallye Finnland 2021 feierte Mattias Ekström nach fast 15 Jahren Pause sein Comeback in der WRC. Der WRX-Meister und zweifache DTM-Champion ging in einem Skoda Fabia Evo in der WRC3-Klasse an den Start. Er beendete die Rallye auf Rang 19 im Gesamtklassement - einen Platz vor Ogier. In der WRC3 wurde er Fünfter.

Die Rallye-Weltmeisterschaft legt nun eine Pause ein. Als dritte Saisonstation ist vom 22. bis 25. April die Rallye Kroatien geplant.