Thierry Neuville startet mit einem Sieg in die neue Saison. Nachdem er im letzten Jahr mit gerade einmal zwei Sekunden Rückstand haarscharf am Sieg in Monte Carlo vorbeigeschrammt war, konnte er den Franzosen in diesem Jahr hinter sich lassen. Für Ogier reißt somit die Serie von sechs Siegen in Serie.

Bis zum letzten Tag war die Rallye in den südfranzösischen Bergen auf Messers Schneide. Die Top-3- trennten nach den Stages am Samstag lediglich sieben Sekunden. In Führung lag zu diesem Zeitpunkt noch Toyota-Neuzugang Elfyn Evans 4.6 Sekunden vor seinem Teamkollegen Ogier und 6.4 Sekunden vor Neuville. Doch der Hyundai-Pilot war am Sonntag der klar stärkste Pilot. Der Belgier gewann mit seinem Beifahrer Nicolas Gilsoul alle vier Wertungsprüfungen, nachdem er schon am Samstag drei von vier Etappen für sich entscheiden konnte.

"Wir hatten ein unglaubliches Gefühl in den letzten Tagen und wir waren in der Lage die Zeit, die wir am Freitag verloren haben wieder aufzuholen," sagte Neuville nachdem er im Ziel ankam, "Wir waren schon eine Weile hinter diesem Sieg her, aber an diesem Wochenende haben wir unsere Leistung gezeigt. Das ist ein großartiger Start in die Saison".

Sebastien Ogier war lange im Kampf um den Sieg dabei und hatte die Rallye am Samstag sogar kurzzeitig angeführt, aber bei den Etappen am Finaltag verlor der siebenfache Monte-Carlo-Sieger zu viel Zeit auf Neuville und konnte sich erst in der Power Stage die zweite Position vor Evans sichern. Nach der Rallye zog er dennoch ein positives Resümee: "Ich denke wir können mit dem Start der Saison glücklich sein. Ein Podium mit meinem neuen Team zu erreichen ist gut. Wir konnten noch nicht das ganze Potenzial, aus dem Auto holen".

Evans: "Es hat einfach nicht funktioniert"

Auch neu bei Toyota in diesem Jahr ist der Drittplazierte Elfyn Evans. Der Waliser führte über weite Strecken die Rally an. Nach der Zieldurchfahrt zeigt er sich enttäuscht: "Wir waren glücklich bis letzte Nacht. Ich kann nicht sagen, dass wir heute zufrieden sind. Es hat einfach nie richtig funktioniert heute und ich weiß nicht aus welchem Grund. Wir müssen noch an einigen Dingen arbeiten, aber insgesamt war es ein positives Wochenende".

Den vierten Platz sicherte sich Esapekka Lappi. Eine Position, die nach den Überhitzungsproblemen vom Donnerstag und den Problemen am Freitag zumindest ein Trostpflaster für Ford ist. "Es war ein sehr guter Saisonauftakt", meinte Lappi. Nach dem enttäuschenden Freitag und der fehlenden Pace am Samstag, habe er sich Schritt für Schritt verbessert und viel über das Auto gelernt.

Die Top 5 komplettierte der erst 19-jährige Kalle Rovenperä bei seinem Debüt für das Werksteam von Toyota. Sechster wurde der neunfache Weltmeister Sebastien Loeb. Er machte im Laufe der Rallye viele Fehler und musste sich auf den letzten Etappen auch noch die Reifen aufsparen, damit er überhaupt das Ziel erreichen konnte.

Die weiteren Positionen in den Top-10 sicherten sich Toyota-Pilot Takamoto Katsuta, Teemu Suninen (Ford), WRC3-Sieger Eric Camilli und WRC2-Gewinner Mads Östberg. Der dritte Ford-Pilot Gus Greensmith verpasste nach einem Fauxpass am Freitag die Top-60 und konnte so nicht einmal mehr den Sonntag bestreiten. Auch Toyota-Pilot Ott Tanäk konnte die Rallye nicht zu Ende fahren. Sein Ausfall war aber weit spektakulärer. Er geriet am Freitag neben die Strecke und hatte einen brutalen Unfall, bei dem er allerdings unverletzt blieb.

Die nächste Runde der Rallye-Weltmeisterschaft findet vom 13. bis zum 16. Februar mit der Schweden-Rallye statt.