Sebastien Ogier liegt nach der ersten Schleife der Rallye Spanien hauchdünn in Führung. Der Volkswagen-Pilot hat 0,8 Sekunden Vorsprung vor seinem Teamkollegen Jari-Matti Latvala. Auf Rang drei folgt mit 2.5 Sekunden Rückstand zu Ogier Ott Tänak im Ford.

Führungswechsel am laufenden Band

Der Morgen in Spanien präsentierte sich mit Sonnenschein und angenehmen 17 Grad. Auf die Piloten warteten drei kurze Prüfungen, gefolgt von "Terra Alta". Die knapp 36 km lange Prüfung ist eine Mischung aus verschiedenen Untergründen mit einem Asphalt-Abschnitt in der Mitte. Sebastien Ogier und Jari-Matti Latvala entschieden sich für vier harte und einen weichen Reifen, ihr Teamkollege Andreas Mikkelsen sowie die Hyundai- und Citroen-Piloten für vier harte und zwei weiche Reifen. Nur die M-Sport-Fahrer verzichteten auf die weiche Mischung und nahmen auf die erste Schleife fünf harte Pneus mit.

Sebastien Ogier führt in Spanien, Foto: Volkswagen Motorsport
Sebastien Ogier führt in Spanien, Foto: Volkswagen Motorsport

Mads Östberg im Citroen, Robert Kubica im Ford und Hyundai-Pilot Hayden Paddon ließen zwischenzeitlich mit Bestzeiten aufhorchen, Kubica ging nach WP3 sogar in Führung. Erst Terra Alta brachte die Entscheidung. Latvala setzte die Bestzeit und schob sich von Rang sieben auf Platz zwei nach vorne. Lediglich Ogier, der die Prüfung 4,1 Sekunden langsamer abschloss, liegt im Gesamtklassement vor ihm.

"Ich hatte sehr mit dem Grip zu kämpfen - besonders gegen Ende der Prüfung", erklärte Weltmeister Ogier nach den 36 Kilometern. "Ich dachte, dass vielleicht meine Reifen hinüber sind, aber tatsächlich waren sie recht gut." Latvala klagte ebenfalls über Reifenprobleme gegen Ende, war mit seiner Fahrt aber mehr als zufrieden. "Ich bin diese Prüfung komplett anderes als vergangenes Jahr gefahren - das Setup des Autos ist verändert und meine Herangehensweise der Kurven ist deutlich mutiger," erklärte Latvala.

Neuville frustriert auf Rang zehn

Der Drittplatzierte Tänak war von seiner Zeit - besonderes auf Terra Alta - selbst überrascht. "Es ist lange her, dass ich hier gewesen bin. Ich habe wirklich Druck gemacht, aber der Asphalt-Bereich war extrem rutschig", schilderte der Ford-Pilot. Hinter dem Esten entstand ein kleines Loch. Erst mit 7,2 Sekunden Rückstand folgt Hyundai-Pilot Dani Sordo.

Die Top-5 werden von Mads Östberg komplettiert, dessen Vormittag mit der zwischenzeitlichen Führung und starken Zeiten begann, aber enttäuschend endete. Auf Terra Alta verlor der Citroen-Mann 28.4 Sekunden und fiel von Rang zwei auf Platz fünf zurück. "Mit dieser Prüfung hatte ich schon immer zu kämpfen, dieses Mal war es noch die sauberste Fahrt. Wir haben die Prüfung mit einem schleichenden Plattfuß hinten rechts beendet, davor lief es gut", erklärte Östberg.

Thierry Neuville liegt 42 Sekunden hinter der Spitze in Spanien, Foto: Sutton
Thierry Neuville liegt 42 Sekunden hinter der Spitze in Spanien, Foto: Sutton

Die Top-10 werden vom Hyundai-Pilot Hayden Paddon, Andreas Mikkelsen im Volkswagen, Elfyn Evans aus dem M-Sport-Team sowie Citroen-Mann Kris Meeke und Thierry Neuville im Hyundai komplettiert. Der Belgier liegt nach vier Prüfungen am Freitag bereits 42 Sekunden hinter der Spitze und zeigte sich frustriert. "Ich habe das Auto zweimal abgewürgt und Zeit verloren. Das Auto war auf dieser Prüfung viel zu tief. Ich habe das Gefühl, alles an diesem Auto kaputtgemacht zu haben, denn es ist überall aufgesessen. Es war wirklich schrecklich", ärgerte sich Neuville.

Trauriger Vormittag für Kubica

Das Endergebnis der vier Prüfungen sieht Robert Kubica auf Rang 26 mit 4,53 Minuten Rückstand. Nur eine WP zuvor war der Ford-Pilot allerdings noch in Führung gelegen. Er hatte die schnellste Zeit auf "Caseres" gesetzt, fiel auf Terra Alta mit zwei Reifenschäden aber weit zurück.

"Der erste passierte, als ich ein einer Rechtskurve massives Untersteuern hatte. Ich traf einen Erdwall und wir mussten anhalten, um den Reifen zu wechseln", schilderte Kubica. Den zweiten Reifenschaden konnte sich der Pole nicht erklären. "Ich bin happy, dass ich eine Prüfung auf Schotter gewonnen habe, aber es scheint, als könnten wir einfach nicht alles richtig hinbekommen."