Wenn der Porsche Supercup am kommenden Wochenende im Rahmen der Formel 1 auf dem Red Bull Ring (03.-05.07.) in seine verspätete Saison startet, fehlt ein großer Name im Teilnehmerfeld. Michael Ammermüller, Supercup-Meister der Jahre 2017, 2018 und 2019, verzichtet auf einen erneuten Antritt im Markenpokal.

Als Grund gibt Ammermüller, der in den vergangenen Jahren den Supercup gemeinsam mit seinem Team Lechner Racing dominierte, Terminüberschneidungen in Folge der Corona-Krise an. Der 34-Jährige startet in der Saison 2020 stattdessen im ADAC GT Masters für das Team SSR Performance. Bei der Mannschaft von Teamchef Wolfgang Hatz teilt er sich einen Porsche 911 GT3 R mit Christian Engelhart.

Sowohl der Porsche Supercup als auch das ADAC GT Masters mussten ihre jeweiligen Rennkalender aufgrund der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie anpassen. In diesem Jahr kommt es zu zwei Überschneidungen der beiden Rennserien, die jeweils sieben Veranstaltungen austragen. Wenn der Porsche-Markenpokal in Silverstone (02. August) sowie in Barcelona (16. August) gastiert, startet das ADAC GT Masters parallel am Lausitzring respektive auf dem Nürburgring.

"Das war keine leichte Entscheidung. Zu Beginn des Jahres hatte ich ja auch noch geplant, sowohl das ADAC GT Masters als auch den Supercup mit BWT Lechner Racing zu bestreiten", sagt Serienmeister Ammermüller. "Aber jetzt, mit den neuen Rennkalendern, geht das einfach nicht mehr, es gibt zu viele Terminüberschneidungen. Also musste ich mich für eine Meisterschaft entscheiden."

Michael Ammermüller gilt seit vielen Jahren als Porsche-Ausnahmekönner, Foto: Porsche AG
Michael Ammermüller gilt seit vielen Jahren als Porsche-Ausnahmekönner, Foto: Porsche AG

Ammermüller startete zwischen 2012 und 2019 zu 79 Supercup-Rennen und erzielte elf Siege, 41 Podestplätze sowie zwölf Pole Positions. Alle Rennen im internationalen Porsche-Markenpokal bestritt der gebürtige Bayer für das österreichische Traditionsteam Lechner Racing.

"Wir hatten immer ein tolles Verhältnis, er war ein wichtiger Teil des Teams - und ein Freund", sagt Teamchef Walter Lechner. "Es gab zum Beispiel in all den Jahren nie einen schriftlichen Vertrag zwischen uns. Wir haben uns im Winter einmal getroffen, meistens auf meiner kleinen Skihütte, und dann per Handschlagabkommen alles klar gemacht. Mehr brauchten wir nicht."

Ammermüller gehörte auch im Porsche Carrera Cup Deutschland seit 2012 zu den Ausnahmetalenten, ein Gewinn der Meisterschaft gelang dem früheren Formel-1-Testfahrer allerdings nicht. 2018 und 2019 holte er mit Lechner jeweils den Vize-Titel. In 90 Carrera-Cup-Rennen blickt Ammermüller auf 17 Siege, 48 Podiumsplatzierungen sowie 20 Pole Positions zurück.

Lechner: "Er hatte es nie leicht, hatte immer starke Teamkollegen René Rast, Nicky Thiim, Sven Müller oder Porsche Junioren wie Thomas Preining und Julien Andlauer. Und da es bei uns keine Teamorder gibt, musste er sich immer auf der Strecke durchsetzen, auch noch in den letzten Jahren, als er schon amtierender Supercup Meister war."