Der 35. Saisonlauf war das neunte und letzte Playoff-Rennen vor dem NASCAR-Finale 2019. Im entscheidenden dritten von drei Rennen der 'Round of 8' wurden noch zwei Finalteilnehmer gesucht und gefunden. Das Rennen auf dem ISM Raceway in Phoenix endete nach 312 Runden mit einem überlegenen sechsten Saisonsieg von Denny Hamlin im Gibbs-Toyota. Es war gleichzeitig der 37. Karrieresieg und der zweite Erfolg in Avondale für Hamlin. Zweiter wurde Kyle Busch, der damit ebenfalls das 'Championship 4'-Finale in Homestead-Miami am nächsten Wochenende bestreiten wird. Zuvor hatten sich bereits Martin Truex Junior und Kevin Harvick qualifiziert. Damit muss Harvick gegen drei Gibbs-Toyota-Piloten um die Meisterschaft 2019 kämpfen. Überraschend schied Titelverteidiger Joey Logano aus, obwohl er mit einem Vorsprung von 20 Punkten in das Rennen ging.

Kyle Busch holt 32. Pole Award, Foto: LAT Images
Kyle Busch holt 32. Pole Award, Foto: LAT Images

Vor dem Start: Kyle Busch steht zum ersten Mal in dieser Saison auf Pole Position

Das Qualifying zum 35. Saisonrennen und entscheidenden dritten Playoff-Lauf der 'Round of 8' auf dem ISM Raceway endete mit der 32. Pole Position für Kyle Busch. Der Gibbs-Pilot war im Einzelzeitfahren über zwei gezeitete Runden der schnellste Fahrer mit 140.116 mph in 25.693 Sekunden. Es war für den Toyota-Fahrer der erste Pole Award in dieser Saison und die vierte Pole Position in Phoenix. Die letzten beiden Phoenix-Rennen konnte Kyle Busch gewinnen.

Der amtierende Champion Logano startet als Zweiter im Penske-Ford ebenfalls aus der ersten Reihe. Die Gibbs-Teamkollegen Hamlin und Truex bilden die zweite Startreihe. Fünfter wurde der schnellste Chevrolet-Pilot Kyle Larson vor Chase Elliott und Harvick. Auf Platz acht und neun landeten die bereits aus den Playoffs ausgeschiedenen Kurt Busch und Erik Jones. Ryan Blaney belegte Rang zehn. Damit starten alle acht verbliebenen Playoff-Fahrer aus den Top-10. Alle vier Gibbs-Fahrer befinden sich in den ersten fünf Startreihen. Jimmie Johnson beginnt sein 650. Cup-Rennen von Platz 22. Bestplatzierter Rookie war Ryan Preece auf Position 25.

Der Start mit Polesetter Kyle Busch (#18), Foto: LAT Images
Der Start mit Polesetter Kyle Busch (#18), Foto: LAT Images

Start/Stage 1: Sechster Stage-Sieg für Denny Hamlin

Erst zum fünften Mal in dieser Saison verlor kein Pilot durch Strafen seinen Startplatz. Polesetter Kyle Busch gewann den Start vor Logano und Hamlin. In der siebten Runde übernahm Hamlin Rang zwei. Kyle Busch und Hamlin bauten langsam einen Vorsprung auf. Die Abstände zwischen den Top-10-Fahrern betrugen nach 25 absolvierten Runden jeweils gut eine Sekunde. Nach 40 Runden konnte nur Hamlin den Rückstand bei einer Sekunde halten. Die restlichen nur noch 23 Piloten in der Führungsrunde fielen weiter zurück. Ab der 60. Runde holte Hamlin im Überrundungsverkehr plötzlich auf. Dann gab es in Runde 66 zum ersten Mal Gelb durch Ricky Stenhouse Junior.

Die Top-Fahrer machten einen Boxenstopp. Kyle Busch gewann das Rennen in der Boxengasse vor Hamlin, Logano und Elliott. Beim Restart lagen allerdings Brad Keselowski und William Byron davor, die nicht beim Service waren. Es waren noch drei Runden zu fahren. Hamlin hatte einen Bombenstart und zog an allen Konkurrenten innerhalb von einer Runde vorbei. Hamlin holte nach 75 Runden den sechsten Stage-Sieg vor Elliott, Kyle Busch, Logano, Larson, Keselowski, Blaney, Byron, Harvick und Kurt Busch. Nur Finalist Truex holte von den Playoff-Fahrern keine Bonuspunkte.

Stage 2: Elfter Stage-Sieg für Joey Logano

In unveränderter Reihenfolge ging es nach der Conclusion Caution weiter. Nur Keselowski und Byron mussten ihren Boxenstopp nachholen. Logano gewann den Restart vor Elliott, Kyle Busch, Blaney und Hamlin, der vier Positionen verloren hatte. Nach 90 Runden hatte sich Logano bereits um 2.4 Sekunden abgesetzt. Hamlin begann anschließend mit einer Aufholjagd und überholte Blaney und Kyle Busch. Es gab bis zu diesem Zeitpunkt im gesamten Rennen kaum Veränderungen. Die virtuelle Playoff-Wertung sorgte nur für Spannung zwischen Kyle Busch, Logano und Denny Hamlin, der allerdings immer noch gut 20 Punkte Rückstand auf Rang vier hatte. Die Frage sei erlaubt, ob dieses kurze Oval die ideale Strecke für das NASCAR-Finale ab 2020 ist?

Elliott holte ab Runde 115 gewaltig auf Logano auf und Hamlin fuhr im Schlepptau locker mit, während Kyle Busch über drei Sekunden verloren hatte. 15 Runden später lagen die drei Führenden innerhalb von einer Sekunde beisammen. Hamlin griff Elliott mehrfach erfolglos an. Dadurch konnte sich Logano wieder Luft verschaffen. In Runde 147 lag Hamlin kurz auf Rang zwei. Nach Kontakt eroberte Elliott Platz zwei zurück. Nach 150 Runden konnte Logano seinen elften Stage-Sieg verbuchen. Hamlin schaffte in der letzten Runde noch den zweiten Platz vor Elliott, Kyle Busch, Blaney, Truex, Harvick und Larson. Die Top-8 bestand also nur aus den acht Playoff-Fahrern. Kurt Busch und Keselowski holten die letzten Bonuspunkte.

Stage 3: Die letzte Stage vor dem Finale begann mit dem Aus für Chase Elliott

Es folgten Boxenstopps vor der letzten Stage über 162 Runden. Logano kam als erster Fahrer wieder auf die Strecke. Zweiter war Hamlin vor Kyle Busch und Elliott. Hamlin verlor beim Restart Platz zwei an Elliott. Hamlin konterte in Runde 162 und Blaney zog an Kyle Busch vorbei. Dann knallte Elliott in Runde 166 hart mit seinem Heck in die Mauer. Damit waren seine Final-Träume endgültig beendet. Wieder gewann Logano den Restart vor Hamlin, der dieses Mal keine Position verlor. Hamlin ging sofort auf Angriffsmodus. In Runde 178 war Hamlin wieder der Leader.

Stage 3: Denny Hamlin, Kyle Busch und Joey Logano kämpfen um zwei Final-Tickets

Bei dieser Konstellation war Hamlin im Finale. Logano lag nun mit einem Punkt Vorsprung vor Kyle Busch auf Rang vier. Logano hatte Kyle Busch groß im Rückspiegel, während Hamlin vorn davon zog. In Runde 188 übernahm Kyle Busch Rang drei und damit war Titelverteidiger Logano nur noch Fünfter in der Playoff-Wertung. Sechs Runden später verlor Logano auch noch den dritten Platz an Blaney. Auch Harvick zog am Champion kurz darauf vorbei, während Hamlin inzwischen mit über vier Sekunden Vorsprung die Führung ausbaute.

Nach 220 Runden führte Hamlin mit einem Vorsprung von 7.2 Sekunden vor Kyle Busch und Logano war nur noch Zehnter, bei 17 Fahrern in der Führungsrunde. Die nächsten Boxenstopps unter Grün lagen nun an. In Runde 232 kamen die ersten Piloten zum Service. In Runde 236 überrundete Hamlin seinen Konkurrenten Logano, der sehr langsam unterwegs war. Blaney kam in Runde 244, Kyle Busch eine Runde später und Hamlin kam in Runde 247 mit Logano. Als alle Piloten ihre Crew aufgesucht hatten betrug Hamlins Vorsprung immer noch neun Sekunden vor Kyle Busch. Logano hatte mit seinem viel zu späten Stopp eine Runde verloren und lag auf Position zehn.

Hamlin dominierte weiterhin das Rennen, aber seine Pechsträhnen in den entscheidenden Rennen der vergangenen Jahre sind allen Fans noch im Gedächtnis. Auch 40 Runden vor Rennende hatte Hamlins Vorsprung von neun Sekunden noch Bestand. Nun konnte nur noch eine Gelbphase oder ein Unfall alles auf den Kopf stellen. Neun Runden vor Rennende sorgte tatsächlich wieder einmal ein Hinterbänkler für eine späte Caution. John Hunter Nemechek war der Übeltäter. Hamlin fluchte wie ein Rohrspatz in den Funk.

Der letzte Restart mit Denny Hamlin (#11) und Ryan Blaney (#12), Foto: LAT Images
Der letzte Restart mit Denny Hamlin (#11) und Ryan Blaney (#12), Foto: LAT Images

Stage 3/Ziel: Dramatisches Finale endete mit sechstem Hamlin-Sieg

Es gab Boxenstopps. Hamlin führte beim Restart vor Blaney, die jeweils nur zwei frische Reifen aufgezogen hatten. Truex war Dritter vor Kyle Busch. Es waren noch drei Runden zu fahren. Hamlin gewann knapp den Restart vor Kyle Busch und Blaney. Nach 312 Runden hatte Hamlin den sechsten Saisonsieg nach 143 Führungsrunden völlig verdient geholt. Kyle Busch wurde Zweiter und damit sicherten sich beide Gibbs-Piloten die letzten beiden Final-Tickets. Unbeschreiblicher Jubel bei Hamlin und seiner Crew. Blaney belegte Rang drei vor Larson, Harvick, Truex, Jones, Clint Bowyer, dem entthronten Champion Logano und dem Zehnten Keselowski.

Offizielle Ergebnisse kommen am Dienstag