Nach einem geerbten Sieg in Silverstone im vergangenen Jahr sicherte sich Rebellion Racing den ersten WEC-Erfolg aus eigener Kraft. Die durch das Handicap-System geschwächten Toyota kassierten damit die erste Niederlage auf der Strecke seit Austin 2017. Dabei zeigte das LMP1-Team nach einem schwachen Start eine starke Aufholjagd.

Von der Pole Position fiel Norman Nato sogar bis ins LMP2-Feld zurück. Bis auf den fünften Platz hatte sich Nato schon vorgekämpft, als der Startfahrer an seinen Teamkollegen Gustavo Menezes übergab. Neben einer guten Pace brachten auch Durchfahrtsstrafen gegen die beiden Ginettas und den Toyota Nummer 7 Rebellion nach vorne. Die Strafen wurden ausgesprochen, weil sie Nato bereits vor der grünen Flagge überholt hatten.

Zu Beginn der zweiten Rennhälfte konnte Menezes dann bereits Buemi im Kampf um die Führung überholen und das Team gab die Spitze dann nicht mehr ab. Die beiden Toyota Nummer 8 und Nummer 7 komplettierten hinter Rebellion das Podium vor den beiden Ginettas.

Dominante Leistung von JOTA Sport

In der LMP2 schied der Pole-Setter Cool Racing bereits nach 30 Runden und nicht einmal einer Stunde aus. Das ermöglichte es JOTA Sport, den ersten Sieg für Goodyear in der WEC einzufahren. Antonio Felix da Costa, Anthony Davidson und Roberto Gonzalez fuhren als Erste ins Ziel. Der Schwester-Oreca von Jackie Chan DC Racing und United Autosports komplettierten das Podium.

Dabei hatte Will Stevens seinen letzten Stint noch in Führung begonnen, doch ein Problem kostete die Nummer 37 viel Pace und so kämpfte das Team mehr damit sich gegen United Autosports zu verteidigen als um die Führung der LMP2-Kategorie zu kämpfen. Am Ende half ein Trümmerteil, das sich in der Airbox von United Autosports verfing und sie zu einer alternativen Strategie zwang, den zweiten Platz von Jackie Chan DC Racing zu sichern.

Kein Pole-Sieger in der LM GTE

In der LM GTE gelang es keinem der beiden Porsche von der Pole Position auch zum Sieg zu fahren. In der LM GTE Pro erzielte Ferrari durch den AF Corse 488 GTE Evo Nummer 51 der erste Sieg, nachdem der Aston Martin Nummer 95 von Nicki Thiim und Marco Sörensen große Teile des Rennens kontrollierte, aber nach einem Reifenschaden weit zurückfiel.

Dadurch erbten Alessandro Pier Guidi und James Calado eine 15-Sekunden-Führung vor dem Porsche 911 RSR-19 von Kevin Estre und Michael Christensen, der viel Zeit durch einen Unsafe-Release zugezogen verloren hatte. Estre konnte den Rückstand bis zur Zielflagge durch eine starke Pace zwar noch deutlich verringern, doch am Ende fehlten knapp sieben Sekunden zum Sieg.

In der LM GTE AM reichte es für Polesetter Team Project 1 am Ende nach einer Strafe nur zum fünften Platz, während TF Sport im Aston Martin Vantage GTE den zweiten Sieg in Folge einfahren konnte. Das Kundenteam hatte zuvor lange mit dem Werks-Aston Martin Nummer 98 gekämpft, die am Ende den dritten Platz hinter dem zweiten Porsche von Team Project One belegten.