Drei Mal werden die MotoGP-Fans ihren Superstar Marc Marquez in Malaysia, Katar und Valencia noch in Repsol-Honda-Farben sehen, ehe er im kommenden Jahr für Gresini Ducati an den Start gehen wird. Große Hoffnungen auf ein Topresultat zum Abschied macht sich der achtfache Weltmeister dabei nicht. Vielmehr ist der Blick schon auf die Zukunft gerichtet: Marquez will die letzten drei Rennwochenenden als Vorbereitung auf den Valencia-Test nutzen.

Dort können sich die MotoGP-Piloten, wie jedes Jahr üblich, zwei Tage nach dem Saisonfinale auf dem Ricardo Tormo Circuit schonmal einen ersten Geschmack von ihren Arbeitsgeräten der kommenden Saison verschaffen. Im Jahr 2023 findet der Valencia-Test am Dienstag, 28. November statt. Ob Marquez dann zum ersten Mal auf der Ducati Desmosedici GP23 sitzen würde, war langezeit unklar. Schließlich steht der 30-jährige Spanier noch bis Jahresende bei Honda unter Vertrag, HRC könnte ihm daher eine Teilnahme verbieten. Teammanager Alberto Puig stellte in Thailand dann aber klar, dass die Japaner kein Veto einlegen würden.

Somit kann Marquez am 28. November zum ersten Mal auf seinem neuen Motorrad Platz nehmen. Zuvor steht aber natürlich noch der finale Triple-Header der MotoGP-Saison 2023 an, ehe sich der Spanier von Repsol Honda verabschiedet. Die letzten Rennen kann Marquez dabei mit einer neuen Mentalität angehen. "Ich bin jetzt viel befreiter. Ich kann mich einfach auf das Motorrad setzen und fahren, ohne dabei über irgendetwas nachzudenken", verriet er am Sonntag nach dem Thailand Grand Prix.

Marc Marquez: Dann bin ich bereit für Gresini Ducati

Tatsächlich haben sich die Ergebnisse des sechsmaligen MotoGP-Weltmeisters seit der Verkündung seines Honda-Abgangs etwas gebessert. In Thailand fuhr er im Hauptrennen als Sechster ins Ziel, im Sprint hatte es einen Tag zuvor sogar zum vierten Rang gereicht. Damit sammelte Marquez auf dem Chang International Circuit insgesamt 16 WM-Punkte, mehr waren es in diesem Jahr einzig beim Honda-Heimspiel in Japan. Zuvor war der 30-Jährige auch in Australien gut unterwegs gewesen, hatte sich aber bei der Reifenwahl verzockt. Gleiches gilt für Indonesien, wo einzig zwei Stürze Marquez von gutplatzierten Punkteresultaten abhielten.

Aleix Espargaro ärgert sich nach einer knappen Niederlage gegen Marc Marquez
Marc Marquez legte in Thailand ein starkes Rennwochenende hin, Foto: LAT Images

Zur Wahrheit gehört aber natürlich auch, dass die Rennstrecken der Honda RC213V zuletzt in die Karten spielten. In Malaysia und Katar dürften die Dezifite des Motorrads wieder deutlicher zum Vorschein kommen, erst in Valencia ist nochmal mit einem besseren Wochenende für den japanischen Hersteller zu rechnen. "In Malaysia und Katar werden wir leiden. Auf den anderen drei Strecken nicht ganz so sehr, aber nicht wenig genug, um an einen Sieg glauben zu können", hatte Marquez bereits im Vorlauf des Australien Grand Prix gesagt.

Einen Rennsieg wird es zum Abschied von Repsol Honda also wohl eher nicht geben. Trotzdem blickt Marquez mit großer Vorfreude auf die letzten drei Rennwochenenden des Jahres 2023. Schließlich sollen sie zur Vorbereitung auf den Valencia-Test (28.11.) dienen. "Ich will die Intensität [der vergangenen Rennen, Anm.] über die letzten Rennen aufrechterhalten. Die Ergebnisse können besser oder schlechter ausfallen, aber ich werde im neuen Projekt [Gresini Ducati, Anm.] dann sofort die Pace haben, wenn ich mit dieser Intensität weiterfahre", erklärt er. "Ob sie schnell genug sein wird? Ich weiß es nicht, aber ich werde zumindest bereit sein."