Aprilia-Pilot Aleix Espargaro konnte den Schwung seines Doppelsieges von Barcelona am Freitag noch nicht nach Misano mitnehmen. Während Teamkollege Maverick Vinales exzellente Zeiten fuhr, kam der zweifache Saisonsieger noch nicht in Schwung. Beim Versuch, sich doch noch für Q2 zu qualifizieren, stürzte der 34-Jährige in der Schlussphase des Trainings in Kurve 5. Dadurch kam er als Zwölfter nicht in Q2, doch der Sturz könnte noch wesentlich schlimmere Folgen für ihn haben.

Wie das Aprilia-Team mitteilte, erlitt Espargaro bei dem Sturz ein Schleudertrauma. Bei seinem Ausritt im Kiesbett überschlug er sich mehrfach bei hoher Geschwindigkeit. Nach dem Sturz bewegte er sich sichtlich mitgenommen. Von Dr. Angel Charte wurde ihm daher bis zum Samstag völlige Ruhe verordnet. Aktuell hat der Spanier keine Starterlaubnis, sondern muss einen Medizincheck vor dem zweiten freien Training bestehen, um fahren zu können.

Schmerzender Nacken und enttäuschende Leistung für Espargaro

Der verordneten Ruhe entsprechend begab sich Espargaro am Freitag auch nicht mehr in die üblichen Fragerunden mit den Medien, sondern zog sich sofort zurück. Das Aprilia-Team teilte trotzdem eine Wortmeldung des Katalanen mit: "Leider war es ein schlimmer Sturz. Mein Nacken schmerzt sehr und es war sicherlich nicht der beste Start in das Wochenende." Zusätzlich zu den Schmerzen empfand er auch seine Leistung als Enttäuschung: "Ich hatte heute kein gutes Gefühl. Es gab eine Menge Vibrationen, die mich daran hinderten, sauber zu fahren. Ich habe mich bemüht, in die Top Ten zu kommen und den Tag wieder in den Griff zu bekommen, aber es hat nicht gereicht."

Schleudertraumata und Gehirnerschütterungen werden in der Sportwelt zunehmend kritischer und vorsichtiger gehandhabt. 2022 gab es bereits große Diskussionen, als Alex Marquez in Barcelona nach einer Gehirnerschütterung am Samstag einen Tag später im Rennen an den Start ging. Ein Pilot, der Mental nicht auf der Höhe ist, stellt ein Sicherheitsrisiko dar. Aleix Espargaro ist normalerweise als Wortführer beim Thema Sicherheit bekannt. Am Samstag möchte er aber trotzdem wieder auf der RS-GP sitzen: "Ich werde versuchen, mich so gut wie möglich auszuruhen, und ich werde alles tun, um morgen früh wieder auf der Strecke zu sein." Das letzte Wort werden dabei aber Angel Charte und sein Team sprechen.