Im MotoGP-Sprint von Mugello stürzte Alex Rins in der schnellen Rechtskurve 'Arrabiatta 1' folgenschwer. Er brach sich das rechte Schien- und Wadenbein und musste noch am Abend in Florenz operiert werden. Seither fehlt der Spanier verletzt. Bei der Dutch TT ersetzte ihn Stefan Bradl, seit Silverstone geht Iker Lecuona als Ersatzpilot im LCR-Team an den Start.

Rins selbst kehrte in Spielberg zum ersten Mal seit seinem Crash in das MotoGP-Paddock zurück. Am Freitagabend nutzte er die Gelegenheit und sprach erstmals mit den Medien. Dabei gab er ein ausführliches Update zu seiner Verletzung und erklärte auch, warum er wider Erwarten bislang noch nicht in die MotoGP zurückkehren konnte. "Die Realität ist, dass ich mich zuhause auf mein MotoGP-Bike gesetzt habe und mich nicht nach vorne lehnen konnte. Ich kann mich nicht hinter die Verkleidung ducken", verriet er.

Alex Rins verletzte sich in Mugello schwer und musste operiert werden, Foto: Twitter/Alex Rins
Alex Rins verletzte sich in Mugello schwer und musste operiert werden, Foto: Twitter/Alex Rins

Das große Problem stellt dabei allerdings nicht die Fraktur selbst dar, im Gegenteil. Das gebrochene Schien- und Wadenbein sei planmäßig verheilt und fühle sich gut an, so Rins, der sich kommende Woche einer weiteren Röntgenuntersuchung unterziehen wird. "Ich kann mich nicht zu 100 Prozent bewegen, das kommt von den gebrochenen Knochen. Die Nerven im Fuß machen mir aber mehr zu schaffen", sagt er. Speziell der hintere Teil des rechten Fußes reagiere noch nicht wie gewünscht, vielmehr habe er kaum Sensibilität. "Er reagiert nur bei starken Berührungen. Das ist eigentlich gut, ich spüre Verbesserungen. Das Problem ist, dass ich sie nur Woche für Woche und nicht Tag für Tag spüre."

Dadurch verzögerte sich Rins' Comeback-Plan erheblich. Bis heute kann er seinen rechten Fuß nicht mit mehr als 25 Kilogramm Gewicht belasten, ohne eine Instabilität im Knöchel zu spüren. Dementsprechend ist aktuell noch nicht an Rennfahren zu denken. Einen genauen Zeitplan für sein MotoGP-Comeback will der LCR-Pilot daher nicht abgeben: "Ich will erst wieder auf einem Straßenmotorrad sitzen und sehen, wie sich das anfühlt. Ich will nicht zurückkommen und Moto2-Rundenzeiten fahren."

Rins ohne Comeback-Termin: Sobald ich bereit bin

Spekulationen, wonach er gar nicht so schnell wie möglich in die Königsklasse zurückkehren wolle, um vor seinem Wechsel ins Yamaha-Werksteam zur kommenden Saison noch möglichst wenig Zeit auf der schwer zu fahrenden Honda RC213V verbringen zu müssen, erklärte Rins in Spielberg für Nonsens: "Ich will so schnell wie möglich zurückkehren, um Honda und Lucio [Cecchinello, LCR-Teamchef, Anm.] mein Feedback zu geben, weil sie aktuell Probleme haben. Ich schätze mich als erfahrenen Rennfahrer ein. Ich will ihnen helfen, wieder an die Spitze zurückzukommen."

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Trotzdem wolle der Spanier sein Comeback nicht überstürzen. Er sei zwar bereit zu leiden, allerdings nur psychisch und nicht physisch: "Ich komme zurück, sobald ich bereit bin. Wenn ich das 'Okay' von den Ärzten bekomme, kann ich es versuchen. Ich kann innerlich weinen [wegen der Honda-Probleme, Anm.]. Es macht allerdings keinen Sinn, wenn ich beim Fahren leide und den Fuß wieder verletzte."

Ein Comeback beim Heimrennen in Barcelona [01.09 bis 03.09.] scheint daher ebenso ausgeschlossen wie ein Auftritt bei den Grand Prix von San Marino, Indien oder Japan, die ebenfalls im September stattfinden. Vielmehr wird vorerst wohl Lecuona zu weiteren MotoGP-Einsätzen im LCR-Team kommen.