Das RNF-Team von Razlan Razali machte zuletzt einige Schlagzeilen und stellte die Weichen für die Zukunft: Zuerst wurde der Wechsel von Yamaha auf Aprilia-Werksmaterial eingetütet, dann verpflichtete das Team Miguel Oliveira und Raul Fernandez als Fahrer für 2023. Nun muss der zukünftige Aprilia-Satellit aber einen Rückschlag hinnehmen: Titelsponsor WithU Energy wird sich mit dem Ende der Saison 2022 aus der MotoGP verabschieden. Damit wird sich Teamchef Razali erneut nach einem Hauptsponsor umsehen müssen, denn schon im Vorjahr verlor RNF den malaysischen Mineralölkonzern Petronas als Partner.

Zwar wurde die Trennung noch nicht offiziell bestätigt, doch WithU-Chef Matteo Ballarin kündigte das Ende des Sponsorings in einem Interview mit der italienischen Zeitung l’Arena an. "Es ist eine schwierige Lage, die aktuelle Situation im Markt eröffnet uns kaum Möglichkeiten sichtbar zu sein", bedauerte der Unternehmer. Seine Firma wird sich in Zukunft auf Unterstützung im nationalen Markt beschränken, wie etwa im Volleyballsport.

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Das Energieunternehmen ist aufgrund der Folgewirkungen des Krieges in der Ukraine finanziell in Bedrängnis. Daher musste Ballarin Kürzungen vornehmen und das heißt: "Keine MotoGP mehr." Zur Entscheidung beigetragen haben könnte ebenfalls der Rücktritt von Andrea Dovizioso. Der dreifache MotoGP-Vizeweltmeister genießt Italien große Popularität, was für den Portugiesen Oliveira und den Spanier Fernandez so nicht gilt. Auch der Wechsel auf Motorräder eines italienischen Herstellers konnte WithU anscheinend nicht überzeugen, doch noch Geld für eine Fortsetzung des Sponsorings zusammenzukratzen.

Trotz der Erfolge von Ducati und Francesco Bagnaia sinkt in 'Bella Italia' das Interesse am Zweiradsport. Die Einschaltquoten sind geringer und die Zuschauerzahlen bei den Rennen in Mugello und Misano gingen ebenfalls zurück. Dies ist natürlich auch auf den Rücktritt von Superstar Valentino Rossi im Vorjahr zurückzuführen. Razlan Razali wird sich bei der Suche nach einem neuen Titelsponsor für sein Team also vermutlich in anderen Ländern umsehen müssen.