Mit der Hoffnung auf den lang ersehnten MotoGP-Weltmeistertitel kam Andrea Dovizioso 2022 als Stammfahrer in die Königsklasse zurück. Was ihm auf Ducati drei Mal knapp verwehrt blieb, sollte auf Yamaha endlich klappen. Doch das Comeback wurde zum Desaster, in den ersten elf Saisonrennen reichte es nur zu zehn WM-Punkten.
Nun zieht Dovizioso frühzeitig die Reißleine. Der Grand Prix von San Marino in Misano am 4. September wird sein letztes MotoGP-Rennen sein. Für die verbleibenden sechs Grands Prix des Jahres wird Yamaha-Testfahrer Cal Crutchlow seinen Platz im RNF-Kundenteam einnehmen.
Für Dovizioso ist ein Abschied auf seiner Heimstrecke, nach 20 Jahren in der Motorrad-Weltmeisterschaft und exakt ein Jahr, nachdem er Teil von Yamahas MotoGP-Projekt wurde. "Ich habe sehr an dieses Projekt geglaubt und dachte, dass ich mich gut schlagen könnte", sagt Dovizioso. "Leider hat sich die MotoGP in den vergangenen Jahren aber grundlegend verändert. Ich habe mich auf diesem Motorrad nie wohlgefühlt und konnte trotz der großen Hilfe von Yamaha und meinem Team nie das volle Potenzial ausschöpfen. Die Ergebnisse waren schlecht. Wir haben unsere Ziele nicht erreicht. Es ist nicht so gelaufen, wie wir das gehofft hatten, aber es war richtig, es zu versuchen."
"Andrea hatte Probleme mit unserem Motorrad und konnte nicht die erwünschten Ergebnisse einfahren", analysiert Yamaha-Motorsportchef Lin Jarvis. "Es ist verständlich, dass das bei Andrea zu Frustration geführt hat. In der Sommerpause hat er uns mitgeteilt, dass er die Saison nicht zu Ende fahren will. Wir haben uns darauf geeinigt, dass Andreas letztes Rennen bei seinem Heim-Grand-Prix stattfinden sollte."
Bei bislang 343 Starts in der Motorrad-Weltmeisterschaft feierte Dovizioso 24 Rennsiege, davon 15 in der MotoGP. Zwischen 2017 und 2019 wurde er drei Mal in Folge hinter Marc Marquez Vizeweltmeister. Seinen einzigen Weltmeistertitel holte er 2004 in der 125ccm-Klasse mit Honda.
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